Sprachmodul legt die Poller flach
Telefonansage und Code-Eingabe funktionieren nicht richtig.
Ratingen. Abgefahren: Die Poller, die den Innenstadtbereich tagsüber von Fahrzeugverkehr freihalten sollen, legen schon wieder eine Ruhepause ein — will sagen: Sie sind seit Tagen abgesenkt. Nachdem sie „ein paar Wochen anstandslos funktioniert haben“ (Dirk Winkelmann, Abteilungsleiter im Tiefbauamt), trat ein „kleineres Problem“ auf, das zur erneuten Zwangspause geführt hat.
Während der Alltagsbetrieb nach etlichen Nachbesserungen weitgehend rund lief, gab es bei der Bedienung durch Notdienste wie die Feuerwehr zuletzt oft Probleme. Schuld daran sei ein Sprachmodul. Das sorgt dafür, dass sich beim Anruf eine Frauenstimme meldet, die um Eingabe des Nummerncodes bittet, der die Absenkung der Poller bewirkt. Winkelmann: „Nach der Ansage hat man etwa fünf bis zehn Sekunden Zeit, den Code einzugeben. Geschieht das nicht schnell genug, landet der Anrufer wieder in der Ansageschleife — immer wieder.“ Und danach blockieren sich Ansage und Nummerneingabe gegenseitig.
Da Feuerwehrleute im Einsatzstress alles haben außer Zeit, sei der Code oft eingegeben worden, bevor die erneute Ansage beendet war. „Dann geht nichts mehr. Dann gibt es auch keine Rückmeldung mehr“, beschreibt Winkelmann den Fehler im System — „eine Kleinigkeit, die wir noch gerade ziehen.“ Da die Poller hundertprozentig zuverlässig arbeiten müssten, habe man sie jetzt außer Betrieb genommen.
Und in der nächsten Zeit werden sie auch nicht wieder hochgefahren: Am 22. November wird das Ordnungsamt aus dem Rathaus an den Stadionring umziehen. Erst wenn dort das Sprachmodul installiert ist, werde die Anlage wieder aktiviert.
Dass die Poller inzwischen zur großen Lachnummer geworden sind, bringt Winkelmann nicht aus der Fassung. „Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern.“ Ein so komplexes System berge nun einmal viele Unsicherheiten. Und der einjährige Testbetrieb sei ja auch dafür da, solche Schwachstellen zu entdecken, die bei einem Probelauf gar nicht auftauchen. joda