Autofahrer ignorieren Schilder und Sperrungen
Die Bauarbeiten am Krummenweg haben begonnen. Trotz deutlicher Hinweise gibt es Chaos.
Ratingen. Der ältere Herr in der dunklen Limousine mit Mettmanner Kennzeichen gestikuliert wild hinter dem Steuer, beugt sich in Richtung des Beifahrerfensters zu dem Motorradpolizisten: „Ich muss da jetzt durch.“ Wie oft der Uniformierte an diesem Vormittag wohl Autofahrern erklärt hat, dass sie eben nicht durch den Kreisverkehr am Krummenweg fahren, dürfte er nicht gezählt haben. Zumal die Beschilderung eindeutig ist. Vor der Absperrung an der Ecke Rehhecke hatte der Mann sein Auto sogar noch angehalten, sie dann aber umkurvt und alle noch so großen Hinweise ignoriert.
Krummenweg und Mülheimer Straße sind Sackgassen. Von dort aus ist die Einfahrt in den Kreisverkehr bis auf Weiteres nicht möglich. Einzig und alleine zwischen Hösel und Breitscheid kann der Individualverkehr fließen, wenn auch durch eine Baustellenampel. Wer von Mitte nach Breitscheid möchte, den empfangen an der Einmündung Mülheimer Straße/Schwarzebruch große Schilder. Die Umleitung führt über Eggerscheidt und Hösel zum Kreisverkehr.
Wer aus Lintorf kommt und zum Beispiel nach Hösel will, der muss über den Lintorfer Weg fahren, dann auf die Mülheimer Straße in Richtung Kreisverkehr. Alles in allem Strecken, die einen gehörigen Zeitaufwand mit sich bringen, zumal durch die Baustellenampel, die die Verbindung Hösel-Breitscheid möglich macht, schon am Montag lange Schlangen standen. Damit hatte auch die Rheinbahn zu kämpfen.
Denn die Busse der Linie 751 und 752 können über eine spezielle Schaltung, die aus den Bussen angefordert werden kann, den Kreisverkehr über den Krummenweg passieren. Doch bis dahin kamen sie anfangs gar nicht. So viele Autos waren trotz der Absperrungen in den Krummenweg eingefahren, dass sich ein mehrere hundert Meter langer Rückstau bildete. Die Busse steckten fest, lange Verspätungen waren die Folge. Erst die Polizei konnte das Chaos langsam auflösen. Viele Autofahrer waren sauer.
Bei Straßen NRW sah man daher am Montag auch keinen Grund, von Feinheiten abgesehen, die Sperrungen und Umleitungen deutlicher zu beschildern: „Wir können nicht mehr machen, als Schilder aufstellen. Wenn sich die Autofahrer nicht daran halten, sind wir am Ende unserer Möglichkeiten“, so ein Sprecher. Mit der aktuellen Situation werden die Pendler noch mindestens bis zum Ende der Sommerferien Mitte August leben.
Dann soll zumindest die Sperrung des Krummenwegs von Lintorf zum Kreisverkehr aufgehoben werden. Die Sackgassen-Regelung der Mülheimer Straße bleibt dagegen wohl für fast die komplette Dauer der Maßnahme aufrecht erhalten. Und das sind drei Monate. Die Linie 753 der Rheinbahn wird so lange ebenfalls über Hösel fahren.