Baustelle verwirrt Autofahrer in Hösel

Die Baustelle Bahnhofstraße sorgt für Suchfahrten. Sogar auf der Niebelschütz-Promenade wurden Autos gesichtet.

Seit Montag ist, wie berichtet, der Stadtteil Hösel nur noch in einer Richtung befahrbar: Die Bahnhofstraße (B 227) ist wegen einer Baustelle ab Kreisel bis Preußenstraße als Einbahnstraße ausgeschildert. Seitdem kursieren Empfehlungen für Schleichwege. Die Stadt versucht, mit Verbotsschildern diese Verkehre aus den Wohngebieten herauszuhalten. Anwohner und Autofahrer sind gleichermaßen aus dem Häuschen.

Die Suche nach einem Weg aus Richtung Bahnhof nach Hösel Mitte führt manche Autofahrer auf echte Abwege. Eine Leserin namens „Claudi He“ berichtet im Netz: „Die Wolf-von-Niebelschützpromenade bei mir wird mittlerweile auch als Schleichweg mit Auto benutzt. Unglaublich!“ Bei der Promenade handelt es sich um die ehemalige Bahntrasse zwischen Hösel und Heiligenhaus. Es ist ein reiner Fußweg.

Uli Eckert schreibt: „Ich habe noch nie eine so schlecht beschilderte und koordinierte Baustelle gesehen. Es wurde kaum im Vorfeld informiert. Jeder fährt, wie er es für richtig hält. Selbst eine Fahrt in die zugelassene Richtung gleicht einem Abenteuer zwischen allen Maschinen, Fahrzeugen und schlecht erkennbaren Gefahrenstellen wie tief ausgefrästen Löchern hindurch. Sehr gespannt ist wohl jeder Höseler auf die endgültige Lösung des unteren Bauabschnitts. Man darf gespannt sein, ob die Bäume das überleben.“

Der offizielle und ab Kreisel Krummenweg ausgeschilderte Weg aus Richtung Bahnhof nach Hösel-Zentrum führt über Eggerscheidt. Doch Ortskundige fahren via Preußenstraße, Eickelscheidt, Sachsenstraße und Kohlstraße zur Bahnhofstraße, dort ein paar Meter Richtung Bahnhof zurück und dann über die Hugo-Henkel-Straße und den Sinkesbruch zur Heiligenhauser Straße.

Ab Sinkesbruch gibt es weitere Möglichkeiten, durchs Wohngebiet das Hösel-Zentrum zu erreichen. Die Anwohner der genanten Straßen dürften nicht begeistert sein.

Da die Bahnhofstraße als Bundesstraße auch eine offizielle Umleitungsstrecke für die Autobahn A 3 ist, besteht die Gefahr, dass sich auch der Schwerlastverkehr durch die Wohnstraßen quält.

Die Stadt hat bereits die Reißleine gezogen und mit einem Schilderwald bereits an der Preußenstraße alles dicht gemacht: Die Krönung ist ein rundes rot-weißes „Einfahrt verboten“-Schild mit Sackgassenschild an der Einmündung Preußenstraße. Genaugenommen dürften selbst Anwohner dort nicht mehr hinein. Denn der „Anlieger frei“-Hinweis fehlt.

Dafür steht: „Zufahrt Ortsmitte Hösel nicht möglich.“ Für totale Verwirrung sorgt aber ein Umleitungsschild, das genau dort hineinweist: Offenbar geht es aber um die Baustelle auf der komplett gesperrten. Oder das Hinweis-Schild hat jemand vergessen.

Dass auch die Einbahnstraße nicht beachtet wird, hat Maik Klinkenberg beobachtet: „Einbahnstraße, dass ich nicht lache. Jeder zweite fährt durch. Die Baufirma sollte mal nachbessern.“ Tanja Linder: „Das Problem ist, dass keinerlei Umleitung ausgeschildert ist.“

Vom Tiefbauamt der Stadt Ratingen hieß es, dass das „Problem erkannt“ sei und man an einer Lösung arbeite. Zuständig sei die Baufirma, die gemeinsam mit dem Ordnungsamt agiere.