Beginn einer neuen Freundschaft

In Lintorf waren jetzt Austauschschüler aus Frankreich zu Gast. Gemeinsam wurde viel unternommen — hoffentlich nicht zum letzten Mal.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Im Kopernikus-Gymnasium gibt es bereits einen regen Austausch mit einer Schule in Spanien. Jetzt soll es ein Projekt mit Frankreich folgen. „Wir haben, hoffentlich dauerhaft, auch eine französische Partnerschule in der Nähe von Paris gefunden“, sagt Lehrerin Mary Pilava. Bis 2005 gab es schon einmal ein Austauschprogramm mit einer Schule in Meaux, es wurde eingestellt.

Durch Zufall kannte eine Kollegin von Pilava eine Lehrerin in der französischen Schule „Sophie Barat“, einer Privatschule in katholischer Trägerschaft in Châtenay-Malabry, im Süden von Paris. Es wurden von Lehrerseite die Vorbereitungen für einen individuellen Austausch getroffen, die Schüler begannen ihre ersten Kommunikationen und tauschten Steckbriefe aus.

„Individueller Austausch heißt, dass die Schulen den Kontakt herstellen und die Schüler während ihres Aufenthaltes in der jeweiligen Schule unterrichtet werden. Die Lehrer sind jederzeit Ansprechpartner für sie. Die Gestaltung des Freizeitprogramms sowie die eigentliche Verantwortung liegt jedoch bei den jeweiligen Gastfamilien“, erklärte Pilava. Aufgrund der kleinen Gruppe und der Eigenverantwortlichkeit der Gastfamilien könne der Austausch somit intensiver ablaufen.

Antoine, französischer Austauschschüler

Dieses Konzept ging auf. Die Gäste aus Frankreich waren mehr als nur Touristen, sie nahmen hautnah am Leben in Deutschland teil, nicht nur am Schulunterricht. „Wir haben viel zusammen unternommen. Wir machten zum Beispiel eine Standrundfahrt in Düsseldorf und eine Hafenrundfahrt in Duisburg, waren zusammen Minigolfspielen, haben die Zeche Zollverein und den Landschaftspark Nord besucht. Teils waren wir alle zusammen, einige Sachen haben wir auch alleine gemacht. Die Stimmung untereinander war sehr lustig“, berichtet Gastgeberin Gina. Die Verständigung untereinander klappte prima — in Deutsch, Französisch und manchmal auch Englisch.

In der Schule nahmen die Austauschschüler nicht nur am Französischunterricht teil, wo sie vor allen Dingen die jüngeren deutschen Schüler mit ihrer Geschwindigkeit zu sprechen beeindruckten, sondern querbeet an allen Fächern.

Was den jungen Franzosen am besten gefiel, war die Dauer des Schulunterrichtes am Lintorfer Gymnasium. In der „Sophie Barat“ sind sie täglich bis 17 Uhr in der Schule. „Und die Schüler sind hier viel freier als bei uns“, erzählte der 15-jährige Antoine. Er führte als Beispiel an, dass in Lintorf die Handys in gewissem Umfang genutzt werden dürfen. Außerdem gebe es weniger Klassenarbeiten und Prüfungen als in ihrer Schule.

Am Wochenende ging es für die Franzosen leider wieder nach Hause, doch zuvor gab es für sie noch ein Highlight. Mit ihren deutschen Freunden besuchten sie „La Grande Fête Française“, das Frankreichfest, das zufällig gerade in Düsseldorf stattfand. Allzu lange müssen die neu gewonnenen Freunde nicht auf ein Wiedersehen warten. In den Herbstferien steht der Gegenbesuch in Frankreich an.