Ratingen Stadt tritt Nachhaltigkeitsverein bei

Ratingen. · Der Verein „Ratingen nachhaltig“ und die Stadt wollen gemeinsam eine Strategie entwickeln.

 Jüngst hat ein Unverpackt-Laden in Ratingen geöffnet. Nils Hermanns, Marvin Hermanns und Norman Schröder betreiben diesen.

Jüngst hat ein Unverpackt-Laden in Ratingen geöffnet. Nils Hermanns, Marvin Hermanns und Norman Schröder betreiben diesen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Initiative hat längst Konturen angenommen und formiert sich zur breiten Bewegung. Ergebnis: Nun tritt die Stadt dem neu gegründeten und eingetragenen Verein „Ratingen nachhaltig“ bei. Das hat der Rat beschlossen.

Der Verein, entstanden aus dem lokalen Netzwerk gleichen Namens, setzt sich zum Ziel, die Umsetzung der von den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 definierten 17 Ziele für eine nachhaltiges Ratingen zu fördern. Die Stadt Ratingen unterstützt dieses Anliegen von Anfang an und will gemeinsam mit dem Verein ein breites gesellschaftliches Bündnis für Nachhaltigkeit in Ratingen etablieren.

Die große Frage: Was kann man heute tun, damit Kinder und Enkel in einer gesunden, gerechten, friedlichen und intakten Welt leben können? Um diesen Aspekt geht es bei der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“, die auf einem Gipfel der Vereinten Nationen im September 2015 von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet wurde.

Formuliert wurden 17 Kernziele für eine nachhaltige Entwicklung. „Jeder Einzelne überall auf der Welt kann dazu beitragen, sie zu erreichen, auch in Ratingen“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Noch besser ist es, wenn sich viele Menschen zusammentun.“ Deshalb will die Verwaltung nach Kräften mithelfen, um in Ratingen ein breites Bündnis für Nachhaltigkeit zu schmieden.

Seit mehr als 20 Jahren gibt
es die Arbeitskreise in Ratingen

Die Ziele der Agenda 2030 sind inzwischen als die „17 Sustainable Development Goals (SDGs)“ in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Die Abkürzung steht für den englischen Begriff für nachhaltige Entwicklungsziele. Doch auch wenn sie erst 2015 in dieser Zusammensetzung formuliert wurden, gab es sie natürlich schon vorher. „Ratingen fühlt sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit seit vielen Jahren verpflichtet“, sagt Umweltdezernent Martin Gentzsch. „So gibt es seit mehr als 20 Jahren Agenda-21-Arbeitskreise, die gewissermaßen Vorarbeit für die aktuelle Entwicklung geleistet haben.“ Für zentrale Nachhaltigkeitsbereiche wie Klimaschutz und Fair Trade beschäftigt die Stadt Ratingen mit Elena Plank und Lena Steinhäuser inzwischen spezielle Beauftragte. Es gab und gibt zahlreiche Projekte in Schulen, Kitas und sozialen Einrichtungen, in Vereinen, Verbänden und Gemeinden. Ein Vorzeigeprojekt mit enormen Dimensionen ist zum Beispiel die Ratinger Tafel. Deren zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter berücksichtigen mit ihrem Tun gleich mehrere SDGs.

Doch noch nie war das Thema so bestimmend wie jetzt. Das Engagement vor allem junger Menschen für eine Entwicklung, die unsere Welt in lebenswerter Form bewahrt, zieht immer größere Kreise. Auch hier ist bürgerschaftliches Engagement von entscheidender Bedeutung.

So hat sich in der Stadt die AG Ratingen nachhaltig gebildet, die sich zunächst zum Ziel gesetzt hat, die 17 SDGs durch zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen bekannt zu machen. Die Verwaltung steht im engen Austausch mit der AG und wird sie in ihrem Bemühen nachhaltig unterstützen. Doch soll der Pakt für Nachhaltigkeit auf noch breitere Füße gestellt werden. In einer Vorlage für den Rat und zahlreiche Gremien wurde die Bildung eines formellen Bündnisses vorgeschlagen, das allen Menschen und Institutionen der Stadt offen stehen soll.

Zusammen will man aufklären und eine Übersicht erstellen, um in einem zweiten Schritt eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwerfen.