Breitscheider Schlossfest: Abfeiern im gräflichen Park
Das siebte Breitscheider Schlossfest lockte Jung und Alt. Erstmals gab es ein Feuerwerk.
Breitscheid. „Ich freue mich vor allem auf die Greyhounds.“ Die 17-jährige Julia strahlte. Seit Jahren ist sie bei den meisten Auftritten der Band mit dabei — so auch am Samstag beim 7. Schlossfest im Park von Schloss Linnep.
Die Band Greyhounds war einer der musikalischen Höhepunkte der Veranstaltungen, aber das Programm insgesamt war wieder hochklassig. Neben der Rockband „Headache“ traten auch wieder „All the weird horses“ auf, die alte Klassiker von Bob Dylan, Johnny Cash oder Bruce Springsteen neu verpackt servierten: mal ohne Bass und Schlagzeug, dafür mit Gitarre, Trompete, Violine und mehrstimmigem Gesang.
Karl-Heinz Altenkamp vom Organisationsteam: „Vor allem sind das alles Künstler hier aus der Gegend. Wir kaufen keine teuren Bands ein, wir setzen auf unsere eigenen Musiker.“ Was bei einer so qualitativ hochwertigen Auswahl auch nicht schwerfällt.
Doch das Publikum kam nicht nur, um Musik zu hören. Saskia Lübbe: „Ich finde es einfach toll, wie sich alle aus dem Ort hier treffen. Der Park ist superschön, und die Stimmung ist fantastisch: Man fühlt sich so richtig zu Hause. Ich bin vor fünf Jahren nach Breitscheid gezogen und ich habe wirklich noch nie erlebt, dass ein Ortsteil so viel Zusammengehörigkeitsgefühl hat. Da fühlt man sich einfach als Teil des Ganzen.“
Teile des Ganzen, das sind nicht nur die Bürger, sondern auch die Breitscheider Vereine: die freiwillige Feuerwehr Breitscheid, der TuS Breitscheid, der Tennisclub und die Matthias-Claudius-Schule. Alle arbeiten zusammen, um hier ein außergewöhnliches Event an außergewöhnlicher Stelle auf die Beine zu stellen. Und nicht zuletzt ist auch die gräfliche Familie ein Teil des Ganzen, denn ohne ihre freundliche Erlaubnis könnte das Fest rund um Schloss Linnep nicht stattfinden. Saskia Lübbe: „Es ist ja nun mal absolut nicht selbstverständlich, dass man mehrere hundert Leute quasi im eigenen Garten feiern lässt.“
Kinderschminken, Luftballonfiguren, Geschicklichkeitsspiele: Vor allem die jüngsten Besucher kamen beim Schlossfest auf ihre Kosten. Marianne Zurrek: „Das ist super hier. Die Kinder können spielen und toben, man muss sie nicht permanent im Auge haben und kann auch mal gemütlich bei einem Glas Sekt mit Bekannten plaudern.“
Und die Kinder waren ja auch die eigentlichen Hauptpersonen bei dem Fest. Karl-Heinz Altenkamp: „Der Erlös kommt wie immer der Breitscheider Jugend zugute. Es ist mir wichtig, dass die Besucher des Festes sich darüber einfach im Klaren sind — denn es gibt immer wieder Diskussionen über die Eintrittspreise. Aber wir nehmen die ja nicht, um uns zu bereichern, sondern weil der Eintritt komplett an Breitscheider Jugendeinrichtungen geht.“
Die Veranstaltung fand erstmals mit einem Feuerwerk einen fulminanten Abschluss. Und die Gäste waren sich einig: Das war wieder ein tolles Fest. Marianne Zurrek: „In zwei Jahren bin ich mit Sicherheit wieder dabei!“