Bürger wollen Kreisel bei Esprit behalten

Die Ankündigung, der Kreisverkehr solle in eine Kreuzung umgebaut werden, sorgt für Unmut.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Selten hat ein recht sperriges Thema die Bürger so bewegt wie der Kreisel bei Esprit. Der soll nämlich zur Kreuzung umgebaut werden, wie Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, auf einer Info-Veranstaltung der CDU Mitte in der vergangenen Woche im Haus der Gastlichkeit erklärte. Im Internet formierte sich bei Facebook schnell geballter Widerstand gegen das Projekt, das dem zunehmenden Verkehr, der durch das neue Schwarzbach-Quartier entstehen wird, Rechnung tragen soll. Kral ist davon überzeugt, dass eine Kreuzung mit Ampeln für mehr Sicherheit — vor allem für Fußgänger und Radfahrer — sorgen wird.

Die Kommentare auf Facebook fallen teils deftig aus: Von „Verschwendung von Steuergeldern“ ist da die Rede, von einer „sinnlosen Sache“, von „purem Blödsinn“. Ruth Schranz fordert in einem Online-Beitrag, dass „es besser wäre, die K 10 n von Esprit weiter zur Neanderstraße fertigzustellen, damit endlich der Autobahn-Umleitungsverkehr von der Industriestraße verschwindet“.

Klaus Schöbel findet, „dass ein Kreisel mehr Durchfluss zulässt als eine Ampelkreuzung, stimmt nicht immer. Gerade bei Kreuzungen mit übermäßig vielen Linksabbiegern wie dort kann eine gut geschaltete Ampel deutlich günstiger sein. Dazu kommt die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, was hier aber eher untergeordnet zu sehen ist. Viel wichtiger ist aber sicherlich die nahe Feuerwehrausfahrt. Eine Ampelkreuzung kann man bei Bedarf leerfahren. Bei einem ungeregelten Kreisverkehr geht das nicht“.

Ralf Neumann schreibt bei Facebook: „Ich persönlich halte das für absoluten Schwachsinn. Der Verkehr läuft doch super. Ich wüsste nicht, was eine Ampel verbessern sollte oder könnte.“

Bei der Versammlung der CDU Mitte war schnell festzustellen, dass den betroffenen und anwesenden Anwohnern in Ratingen-Ost die Idee von einer neuen Kreuzung überhaupt nicht passte. Wie auch? An diesen Kreisel, der tagtäglich sehr viel Verkehr schlucken muss, haben sich die Menschen längst gewöhnt. Und Ampeln, so hieß es seitens der Kritiker im voll besetzten Raum, würden viele Staus erzeugen. Die wolle natürlich niemand haben.

Vorrangiges Projekt in Ost ist der Umbau der neuralgischen Kreuzung Homberger Straße/Balcke-Dürr-Allee/Fester Straße: Dieses Projekt werde noch in diesem Jahr ausgeschrieben. Wann umgebaut wird, ist ebenfalls noch unklar. Kral wollte sich nicht auf eine Jahreszahl festlegen lassen. Es sei aber das Ziel, die wichtigsten verkehrstechnischen Maßnahmen vor der Inbetriebnahme des Schwarzbach-Quartiers abzuschließen, stellte der Technische Beigeordnete fest. Das neue Quartier hat sechs große Baufelder.