Bürgerverein: Neue Vorsitzende springt ab
Regina Franke zieht ihre Kandidatur beim Bürgerverein Tiefenbroich überraschend zurück. Die Hängepartie geht jetzt weiter.
Tiefenbroich. Die Hängepartie beim Bürgerverein Tiefenbroich geht weiter. Die designierte neue Vorsitzende, Regina Franke, hat ihre Bereitschaft zur Kandidatur zurückgezogen. Nach Informationen der WZ waren ihre Vorstellungen von der Arbeit im Bürgerverein zu deutlich mit denen bisherigen Vorstands auseinander gegangen. Jetzt ist die Zukunft des Vereins wieder offen.
Rückblick: Als sich vor zwei Monaten die außerordentliche Mitgliederversammlung in der Gaststätte „Jägerhof“ auflöste, herrschte Frust und Ratlosigkeit: Das Ziel, einen neuen Vorstand zu wählen, um so der Auflösung des Vereins zu entgehen, wurde verpasst. Der langjährige Vorstand um Ilse Abel hatte schon früh angekündigt, nicht mehr weitermachen zu wollen.
Aber ganz ohne Lichtblick ist die Juni-Versammlung nicht zu Ende gegangen: Mit Regina Franke wurde eine Kandidatin für den neuen Vorsitz gefunden, Severine Thomas wollte den Posten des Stellvertreters und Petra Schwalb den der Schriftführerin übernehmen. Da sich aber niemand für das Amt des Kassierers und Schriftführers finden ließ, konnte kein kompletter Vorstand gewählt werden.
Das schwach besuchte Plenum sprach sich zugleich aber mit deutlicher Mehrheit gegen eine Auflösung des Vereins aus. Folge: Der amtierende Vorstand muss bis zur Neuwahl weiter im Amt bleiben — allerdings sollen bis dahin alle Aktivitäten ruhen. Und das bis mindestens zum 22. August. Dann findet die nächste Versammlung statt (19.30 Uhr, „Jägerhof“).
„Wir haben mit dem Rechtsamt der Stadt gesprochen, ob das alles so geht“, sagte Noch-Vorsitzende Ilse Abel auf Anfrage der WZ. Offenbar steht das Vereinsrecht einer solchen Hängepartie nicht entgegen. Eine Kassiererin sei gefunden, Wilhelm Budde und Gerhard Zimmermann wollen im Vorstand weitermachen, „jetzt brauchen wir nur noch zwei Beiräte“, sagte Abel zuversichtlich. Und einen neuen Vorsitz.
„Ja, Frau Franke hat zurückgezogen“, bestätigte Abel. Sie habe ein junges Team im Vorstand haben, es aber nicht selbst aufbauen wollen. „Ich bin aber guter Dinge, dass es weitergeht.“
Allerdings ohne Regina Franke. „Ich habe von vornherein klargemacht, dass ich nur ein begrenztes Zeitfenster habe und nicht das leisten kann, was Frau Abel an Zeit und Aufwand investiert hat“, erklärte Franke. Ihr ehrenamtliches Engagement in der Kirche habe sie schon reduziert, sie habe aber auch noch ein Ratsmandat und eine Familie.
Sie hätte sich als Vorsitzende auch mehr auf die „ursprünglichen Interessen des Bürgervereins“ — Fluglärm, Luftbelastung — fokussiert, die Organisation der Feste („schmückendes Beiwerk“) in andere Hände geben wollen. Mit diesen Vorstellungen von Arbeitsteilung stieß Franke aber nicht gerade auf offene Ohren.