Projekt Corona begünstigt Glasfaser-Ausbau
Ratingen. · Durch die Schließung von Schulen und Kitas können diese rascher ans Glasfasernetz angeschlossen werden.
Es ist ein Mammut-Projekt unter Hochdruck: Im Jahr 2011 startete die Kommitt als Tochterunternehmen der Stadtwerke Ratingen einen möglichst flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes in Ratingen. Bis zum Start des Ausbaus war vor allem der Stadtteil Breitscheid ein weißer Fleck auf der Internetkarte. Daher gab es im Jahr 2010 den ersten Spatenstich und damit auch den Start für das erste Ausbaugebiet. Bürger erhielten Informationen – auch bei einer Veranstaltung in Breitscheid. Seitdem hat sich dort in Sachen Internet viel getan, sodass man im Breitscheider Norden mittlerweile nach Angaben der Kommitt einen Marktanteil von 75 Prozent vorweisen kann.
Bezüglich des Anschlusses des abgelegenen Wohngebietes „Mintarder Berg“ mit insgesamt 17 Häusern kommt es bis heute immer wieder zu Diskussionen. Mit Blick auf den damaligen Flächenausbau wäre der Anschluss an das Glasfasernetz der Kommitt bei entsprechender Kostenbeteiligung möglich gewesen. Von den potenziellen Nutzern sei aber eine adäquate Kostenbeteiligung abgelehnt worden. Die Anschlüsse konnten daher nicht ausgeführt werden, teilte die Stadtwerke-Tochter mit. Anwohner beschwerten sich nun aber, sie seien, auch beruflich bedingt, auf schnelle Internet-Verbindungen angewiesen.
Der Flächenausbau in Breitscheid-Nord ist längst erledigt, und auch die Stadtteile Tiefenbroich, Ratingen West, Ratingen Süd-West, Ratingen-Süd, Ratingen-Ost sowie der östliche Teil der Innenstadt bis Cromford wurden bereits erschlossen. Nun geht der Ausbau mit Hochdruck weiter voran. Seit dem vergangenen Jahr liegt der Fokus vor allem auf Hösel sowie auf einem ersten Abschnitt in Lintorf. 2020 steht ganz im Zeichen des Ausbauabschlusses in Hösel und Eggerscheidt sowie des flächendeckenden Ausbaus in Lintorf. Danach folgen Homberg und der restliche Teil der Innenstadt.
Glasfaserleitungen
bis in die Wohnungen
In den Ausbaugebieten geht die Kommitt jeweils nach dem folgenden System vor: Bei Tiefbauarbeiten werden die Hauptschlagadern des Glasfasernetzes durch die Straßen verlegt – die sogenannten Trassen. Von dieser Hauptleitung wird gleichzeitig ein Kabel an die Grundstücksgrenze der Häuser abgezweigt. Wurden der Teilabschnitt in einer Straße und ein Internetvertrag abgeschlossen, liegt zudem die Nutzungserklärung vor, so wird über das Grundstück in den Keller bzw. in das Erdgeschoss der Hausanschluss vervollständigt. Im letzten Schritt geht es dann mit Glasfaser bis in die Wohnung. Über die Glasfaserleitung schaltet die Kommitt den beauftragten Anschluss frei.
Wichtig: Kunden, die sich während des Trassenausbaus in ihrem Wohngebiet für ein Kommitt-Telekommunikationsprodukt entscheiden und einen Vertrag bei der Kommitt abschließen, erhalten während der Ausbauphase einen kostenlosen Gigabit-Hausanschluss im Wert von 1700 Euro und damit eine unentgeltliche Wertsteigerung ihrer Immobilie, heißt es bei der Stadtwerke-Tochter.
Der Plan der Kommitt ist allerdings nicht nur der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes in Ratingen. Gemeinsam mit der Stadt verfolgt man das Ziel, auch die Schulen, Jugend- und Seniorentreffs sowie Kindertagesstätten an das Gigabitnetz anzuschließen. Die aktuellen Schließungen von öffentlichen Einrichtungen begünstigen den Ausbau stark. „Wir haben unsere Planungen des Glasfaserausbaus entsprechend der aktuellen Situation angepasst und können nun in hoher Geschwindigkeit unter anderem Gigabit-Schulen und Gigabit-Kindergärten in Ratingen entstehen lassen“, erklärt Bürgermeister Klaus Pesch einen wichtigen positiven Aspekt der aktuellen Situation. „Denn auch für unsere Jugend ist ein hochleistungsfähiges Glasfasernetz wichtig, um den aktuellen Anforderungen des digitalen Lernens und Schullebens gerecht zu werden.“
Generelle Informationen zum Glasfaserausbau sowie zu allen Telefon-, Internet- und TV-Produkten gibt es im Internet.