„Da muss doch was geschehen“
Anwohner kritisieren Zustand des katholischen Gemeindezentrums in Homberg.
Ratingen/Homberg. Sträucher, Pflanzen und Gebüsch — vom katholischen Gemeindezentrum ist nichts mehr zu sehen. Das Gebäude in Homberg-Süd ist verlottert, heruntergekommen, verkümmert. Das ärgert die Anwohner maßlos, nicht nur, weil es unschön aussieht. „Wir leben hier in einer Einbahnstraße und könnten die Parkplätze vor dem Zentrum gut gebrauchen. Aber das geht nicht, weil überall dieses Grün ist“, sagt Heike Kaiser. Sie und ihr Mann leben direkt gegenüber dem katholischen Gemeindezentrum und haben den „heruntergekommenen Bau“ direkt vor ihren Augen.
Schrecklich sehe das Zentrum aus. Die Fenster seien teilweise zerstört, alles sei zugewachsen, das Gemäuer feucht, sagt Norbert Kaiser. Fünf Jahre lang habe sich nichts mehr an dem Bau getan. Irgendwann sei dann mal ein Nachbar von ihnen hingegangen und habe alles weggeschnitten, damit der Parkplatz nutzbar ist. „Aber das kann doch nicht angehen. Da muss sich jemand für zuständig fühlen. Da muss doch was geschehen.“
Dass es um das Gebäude nicht gerade zum Besten steht, wissen auch die Mitglieder des Bürgervereins Homberg. Er hatte sich damals für den Erhalt des evangelischen Gemeindezentrums, das direkt neben dem katholischen steht, stark gemacht, nachdem es zunächst Pläne gab, das Gebäude abzureißen. Doch in Sachen katholisches Gemeindezentrum wollen sich Mitglieder des Bürgervereins nicht engagieren. „Das ist etwas ganz anderes als damals beim evangelischen. Das Grundstück gehörte der Stadt, die war dann Verhandlungspartner. Das katholische Gemeindezentrum gehört aber der katholischen Kirche. Sie hat sich auch darum zu kümmern“, sagt Ernst Nickel vom Bürgerverein.
Das Interesse an dem katholischen Gemeindezentrum scheint bei der Kirche jedoch nicht allzu groß zu sein: Seit Wochen ist der zuständige Kirchenvorstand nicht erreichbar, um Stellung zu beziehen, warum sich um das Gemeindezentrum nicht gekümmert wird — und was aus dem Bau werden soll.
Lediglich ein Vertreter, der selbst aber von sich sagt, dass er nicht viel mit der Sache zu tun hat, sagt auf WZ-Anfrage, dass es Überlegungen geben soll, das Grundstück samt Gebäude an die Stadt zu verkaufen. Festlegen will er sich damit jedoch nicht.
Bei der Stadt wiederum kann Sprecherin Ulrike Elschenbroich das nicht bestätigen. „Das Gemeindezentrum gehört der katholischen Kirchengemeinde.“