Das Stadttor-Parkhaus wird von vielen verschmäht
Wie ist es um die Parkplatzsituation in der City wirklich bestellt? Ratinger ußern dazu ihre Meinung.
Ratingen. Ein ganz normaler Samstag in der Innenstadt — wir begeben und aus Spurensuche. Ist das Parken wirklich so ein Problem in der Innenstadt? „Ich kann nicht nachvollziehen, wieso die Politik dieses Thema in schöner Regelmäßigkeit immer wieder hochkocht“, schüttelt Werner Pörner den Kopf: „Klar muss man an einem Samstag, wo viele Menschen in die Stadt und auf den Markt wollen, schon einmal ein paar Minuten suchen. Aber das ist doch normal“, findet der 46-Jährige. Er hat diesmal Glück gehabt, einen Parkplatz mit Parkscheibe direkt an der Wallstraße gefunden.
Mechthild Weigandt dagegen musste länger suchen: „Fast 20 Minuten bin ich durch die Stadt gefahren — alles voll.“ Das Parkhaus unterhalb des neuen Stadttors allerdings hat sie verschmäht — obwohl das grüne Schild deutlich macht, dass hier noch Plätze frei sind: „Ich sehe es nicht ein, dort zu parken. Da muss ich ja sofort zahlen.“ In in den anderen Parkhäusern die ersten 60 Minuten kostenlos.
Andere versuchen ihren ergatterten Parkscheiben-Parkplatz mit allen Mitteln zu verteidigen, sogar wenn sie nach der Straßenverkehrsordnung verboten sind. „Ich sehe das so oft, dass jemand schnell zum Auto geht und die Parkscheibe einfach eine Stunde weiter dreht. Das ärgert mich wahnsinnig“, regt sich Pörner auf.
Die Bilanz dieses samstäglichen Parkplatzchecks fällt deutlich aus. Wer früh kommt, hat beste Chancen nahe zu Fußgängerzone einen Parkplatz zu finden. Die Parkhäuser sind ohnehin frei um diese Zeit. Etwa ab 10 Uhr wird’s dann eng. Trotzdem stören sich die Ratinger nicht wirklich dran, wie Sandra Schmitz stellvertretend feststellt: „Eigentlich hält sich das Chaos hier doch in Grenzen. Ein Samstag in Düsseldorf geht mir da viel mehr an die Nerven als das hier. Und selbst wenn es ein bisschen länger dauert, ich habe zum Glück Zeit.“
Und so scheint es doch fast, dass die Wahrnehmung von so manchem Lokalpolitiker doch eine ganz andere ist als die der meisten Innenstadt-Besucher — findet auch Sebastian Werner: „Das sind sowieso immer nur Momentaufnahmen. Am nächsten Samstag kann das ganz anders aussehen.“