Veranstalter in Ratingen sagt Monstertruck-Show ab
Real verzichtet vor dem Hintergrund des Unglücks in den Niederlanden auf die Veranstaltung.
Ratingen. Nach dem schlimmen Unglück bei einer Monstertruck-Show in der Nähe von Enschede, bei der drei Menschen starben und zahlreiche Personen verletzt wurden, gab es in Ratinger Internetforen eine Debatte darüber, ob eine ähnliche Show am kommenden Freitag auf dem Real-Parkplatz in Ratingen West stattfinden soll.
Hauptkritikpunkt: Die Sicherheitsvorkehrungen auf dem dortigen Areal seien genauso mangelhaft wie die in Holland — was ein Video auf Youtube aus dem Jahr 2011 zumindest nicht entkräften kann. Darin sieht man zwei Trucks, die gefährlich nahe an den Zuschauern (darunter viele Kinder) vorbeifahren. Die Gitter-Absperrungen wirken angesichts der Größe der Fahrzeuge wie Staffage.
Real reagierte am Montag sehr zügig. Aufgrund des tragischen Ereignisses im Nachbarland habe man die für Freitag geplante Veranstaltung auf dem Parkplatz Am Sandbach unverzüglich abgesagt, sagte eine Sprecherin.
Bei einem der Todesopfer des Unglücks vom Sonntag habe es sich um ein Kind gehandelt, so der Bürgermeister des Ortes Haaksbergen, Hans Gerritsen,
Zuschauer hatten die schockierenden Szenen gefilmt. Gegen 16 Uhr war der schwarze Truck mit etwa 1500 PS mitten im Zentrum der Kleinstadt zu einem Stunt vorgefahren. Hunderte Menschen, darunter viele Kinder, sahen zu. Der auf gigantische Räder montierte Pick-up walzte zunächst über sechs in einer Reihe aufgestellte Autowracks. Dann flog er aus ungeklärter Ursache aus der Kurve und raste plötzlich ins Publikum. Menschen schrien in Panik. Viele rannten weg.
Augenzeugen sagten, dass der Wagen nach dem Stunt sehr schief hing und anscheinend gar nicht gebremst habe. „Er fuhr noch nicht einmal so schnell“, sagte ein Mann im niederländischen Radio. „Doch der ist so schwer, da hat man keine Chance.“ Dutzende Menschen fielen zu Boden, einige lagen unter dem riesigen Truck.