Die Flughafenparker sind wieder da
In Tiefenbroich stellt eine Firma die Autos von Urlaubern auf einem privaten Rasengrundstück ab.
Rund ein Jahr ist es her, da war der Ärger in der Stadt groß: In fast allen Stadtteilen hatten Firmen, die ihr Geld mit dem Abstellen von Urlauberfahrzeugen verdienen, die Fahrzeuge abgestellt. Während die Besitzer vom Düsseldorfer Flughafen in die Ferien abhoben, standen ihre Autos irgendwo.
Das Problem auf öffentlichen Flächen, in denen ohne Beschränkung geparkt werden durfte, hat die Stadt gelöst — überall stehen mittlerweile Verkehrszeichen, die das Parken in der Zeit von 2 bis 4 Uhr verbieten.
Dafür haben sich die Firmen mittlerweile eine andere Masche ausgesucht. Sie mieten große Privatgründstücke an und stellen dort die Urlauberautos ab — sehr zum Leidwesen der Anwohner, die nun nicht nur auf ganze Kolonnen von Blech schauen, sondern auch das ständige Hin- und Herfahren ertragen müssen. So soll eine der Parkfirmen einen Teil des rückwärtigen Grundstücks eines Gewerbebetriebes im Bereich Angermunder Weg/Große Dörnen nutzen. Anwohnerin Olga Vogelmann: „Die Autos stehen teilweise auf einer Wiese. Was ist denn, wenn eines davon Ölverlust hat und das Öl so in den Untergrund versickert?“
Genau deswegen dürfen als Parkplätze eben nur verdichtete Flächen genutzt werden. Doch das ist nicht das einzige Problem, das den Nutzer eines solchen Privatgrundstücks erwartet.
Auch dies erlebte eine Parkfirma aus Düsseldorf im vergangenen Frühjahr: Sie hatte im guten Glauben den Parkplatz eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes im Tiefenbroicher Gewerbegebiet angemietet und dort die Autos der Kunden geparkt — und prompt Post von der Stadt bekommen. „Nicht genehmigungsfähige Nutzungsänderung“ hieß es damals. Unter Androhung eines saftigen Zwangsgeldes mussten die Fahrzeuge innerhalb kurzer Zeit entfernt werden. Man wolle dort nur hochwertiges Gewerbe ansiedeln, hatte es damals bei der Stadt geheißen — einen Begriff, den es so im Gewerberecht gar nicht gibt.
Auch am Blauen See hatten findige Geschäftsleute einige Zeit lang Touristenautos abgestellt. Dort hatten Kreis und Stadt schnell reagiert, weil der Boden eben nicht verdichtet war und Umweltgefahren drohten. Deshalb hoffen jetzt auch die Anwohner in Tiefenbroich auf schnelle Abhilfe und eine Lösung ihres Problems.
Denn eins ist klar, ordnungsrechtlich wie auf öffentlichen Parkplätzen, ist den Parkfirmen in diesem Fall eben nicht beizukommen, da es sich um Privatgelände handelt. Nun müssen der Kreis, der für den Umweltschutz zuständig ist, und die Stadt aus baurechtlicher Sicht prüfen, ob gegen die neuesten Auswüchse etwas getan werden kann.