DRK bittet um Spenden nach Brand
In der Nacht zu Heiligabend wurde eine fünfköpfige Familie in Hösel obdachlos: Ein Feuer zerstörte ihr Haus.
Ratingen. Diese Weihnachtsfest werden Ellen und Peter Schulten und ihre drei kleinen Kinder nie vergessen: In der Nacht zu Heiligabend brannte ihr Haus an der Straße Am Roland ab. Die Eltern, die Kinder (zwei, vier und sechs Jahre alt) und die Katze konnten rechtzeitig das Gebäude verlassen — ein Rauchmelder hatte sie gewarnt. Sie kamen zunächst bei Nachbarn unter. Sofort nach Bekanntwerden der Tragödie häuften sich in den sozialen Netzwerken Hilfsangebote. Angebote über Sachspenden gab es sofort, doch ohne Bleibe weiß man nicht, wohin damit: Was die Familie nun dringend benötigt, ist Geld. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ratingen hat inzwischen ein Spendenkonto eingerichtet.
Ellen Schulten sagte dazu: „Alle sind raus (sogar die Katze) und gesund und das ist das Wichtigste. Wir haben schon ganz viel Hilfsangebote bekommen und Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie gut das tut.“ Für Sachspenden sei es einfach noch zu früh. Immerhin: „Wir haben eine neue Bleibe in Lintorf. Dort können wir wohnen, bis das Haus saniert oder neu aufgebaut ist.“ Es handele sich um das Elternhaus ihres Mannes, das abgerannt sei, so Schulten. Eher bescheiden und keine Hösel-Villa, wie das schon im Internet vermutet wurde.
Erhard Raßloff vom DRK Ratingen erklärt: „In einem Gespräch mit dem DRK lobte der Vater den Einsatz der Feuerwehr und das sehr gut funktionierende Netzwerk mit Freunden und der Nachbarschaft. Sachspenden sind über das Weihnachtsfest vielfach eingegangen. Jetzt fehle es jedoch an Geld, um die noch fehlenden Dinge kaufen zu können und auch die Materialien für die Aufräumarbeiten zu beschaffen.“ Um die erste finanzielle Not lindern zu können, bittet das DRK Ratingen um Geldspenden. Fragen können an das DRK per E-Mail gestellt werden.
Ellen Schulten
Die Lage, die sich der Feuerwehr um kurz vor ein Uhr an Heiligabend bot, war dramatisch: Bei Eintreffen waren die Bewohner bereits nicht mehr im Gebäude. Ein Anbau brannte, die Flammen hatten sich bereits auf das Dach des Gebäudes ausgebreitet. „Durch die Entwicklung des Brandes und der damit einhergehenden thermischen Aufbereitung kam es im Laufe der Löscharbeiten zu einer großen Rauchgasdurchzündung im Dachbereich“, heißt es im Einsatzbericht. Erst in den frühen Morgenstunden konnte die Wehr abrücken. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
Der Leiter der Feuerwehr, René Schubert, und Einsatzleiter Hendrik Schmitz nahmen Kontakt zur Familie auf. Sie habe sich für die vielseitig angebotene Hilfe bedankt, aber auch darum gebeten, von weiteren Hilfsangeboten Abstand zu nehmen. „Sie sind gut versorgt“, so Schubert.
Bei diesem Einsatz zeigte sich, so die Feuerwehr, wieder einmal die Sinnhaftigkeit von Rauchwarnmeldern: Nur weil überall im Haus Rauchwarnmelder installiert waren, sei es ihnen gelungen, das Ereignis unbeschadet zu überstehen, so die Familie Schulten.
Wie berichtet, gehen die Brandermittler derzeit von einem technischen Defekt in einem Kühlschrank aus, der in einem Anbau stand. Der Schaden wird von der Polizei nach ersten Eindrücken auf etwa 80 000 Euro geschätzt.
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