Dumklemmerhalle: Disco-Inferno ohne Massen
Der große Andrang blieb bei der Veranstaltung in der Dumklemmerhalle aus. Letztlich feierten rund 400 Gäste in die Nacht hinein.
Ratingen. Frank und Christian sitzen vor der Dumeklemmer Halle auf der Bank, genießen die warme Nachtluft und trinken ein Bier. „Was ist los — ist Euch drinnen zu heiß geworden?“ „Ach was, uns wurde kalt. Hier draußen ist es wärmer.“
Tatsächlich war die Nacht mit Temperaturen über 20 Grad, einer der Gründe, warum die Veranstaltung „Disco Inferno“ nur zögernd in Gang kam. Frank Rehmann, Geschäftsführer der Ratingen Marketing GmbH: „Die Leute sitzen bei dem Wetter wohl doch lieber im Biergarten, als tanzen zu gehen.“
Zu Beginn drängten sich am Eingang deshalb nur die Sicherheitsleute. Doch nach und nach kamen doch noch einige Feierwillige in die Dumeklemmer Halle — und nahmen die leeren Räume mit Humor. „Naja, ist doch cool, so haben wir wenigsten unseren eigenen Sicherheitsmann“, sagte Timo. Und die 20-jährige Anja sagt schulterzuckend: „So haben wir mehr Platz zum Tanzen.“
Sie war mit ihrer Mutter Marion gekommen und fest entschlossen, Spaß zu haben. Dass die beiden anfangs auf der Tanzfläche im Angersaal die einzigen waren, die dort zu R’n’B Klängen von DJ Murphy tanzten, war ihnen egal. „Wir können uns beide gut bewegen, da macht es uns nichts aus, wenn die Leute gucken.“
Nur DJ Günni wartete lange Zeit vergeblich auf Disco-Fox Tänzer. Er stand um 22.30 Uhr noch etwas einsam im Saal des Stadthallenrestaurants Ratingia. Begeistert zeigten sich die Gäste jedoch vom Aufbau der Party in der Stadthalle. Im großen Saal wurde Technik vom Feinsten aufgefahren. Frank Rehmann: „Das gab es in der Art in der Dumeklemmerhalle noch nicht.“ Was er damit meinte, war die große Tanzfläche vor der Bühne mit professioneller Beleuchtung und Beschallung.
Auch der 18-jährige Tim, der, wie er sagt, zur „Generation Disco“ gehört, war beeindruckt. „Da ist schon Bums dahinter“, kommentierte er die Lautstärke. „Hier ist es schon wie in einer richtigen Disco.“
Gut 400 Gäste waren schließlich in der Stadthalle versammelt, um auf die Stargäste zu warten: Die Teilnehmer am Eurovision Song Contest aus Finnland und Mazedonien hatten sich angesagt. Und dort waren die Besucher dann schon fast froh, so „unter sich“ in der Dumeklemmerhalle zu sein. Tatjana: „So hat man doch vielleicht mal Gelegenheit, den einen oder anderen kennenzulernen — das wäre bei vollem Haus nicht so leicht möglich.“
Als die ESC Stars dann endlich kamen, hatten sie jeweils noch eine Busladung voller Leute mit dabei: Die gesamte finnische und mazedonische Delegation war mit angerückt. So wurde es doch noch etwas voller in der Halle — und egal, wie Lena kommenden Samstag abschneidet: Die Stimmung in der Dumeklemmerhalle war unabhängig von der Zahl der Gäste auf jeden Fall schon mal europameisterhaft.