Einzelhändler verärgert über strenge Regeln am Sonntag

Ratingen. Seit einer Klage der Gewerkschaft Verdi gegen die Stadt Velbert gelten für verkaufsoffene Sonntage strengere Regeln. Offenbar haben die Vorschriften aber nicht alle betroffenen Geschäftsleute erreicht.

Natascha Mützelburg vom „Landhaus“ beklagte sich, dass sie erst am Freitag vor dem Bauernmarkt erfahren habe, dass sie ihr Geschäft auf der Hochstraße nicht mehr öffnen durfte. Auch einigen Kollegen sei das passiert. Die Hochstraße ist neuerdings ausgenommen. Mützelburg habe sich mit ihrem Anwalt beraten: Sie sieht einen Regelverstoß darin, dass sie nicht von offizieller Seite informiert worden sei. „Dank Verdi und geringem Interesse an den Geschäften an den Randlagen werden wir, die sowieso schon durch die Geschäftslage benachteiligt sind, mal wieder vernachlässigt. Das ist sonst mein umsatzstärkster Tag im Jahr.“

Die neuen Regeln haben auch der Werbegemeinschaft City-Kauf viel Arbeit bereitet. Schließlich gilt es nun, den Antrag auf einen verkaufsoffenen Sonntag (VoS) genau zu begründen. Von der Stadt hieß es, dass City-Kauf als Veranstalter Ansprechpartner sei. Manuela Kessler, City-Kauf-Vorsitzende, verwies darauf, dass vor dem Ratsbeschluss genügend Zeit geblieben sei, um in Aktion zu treten. „Diese Einschränkung der Verkaufsfläche war weder von der Stadt, noch vom Veranstalter so gewollt, aber nach den jüngsten Urteilen die einzige Möglichkeit, eine komplette Untersagung des VoS für die gesamte Innenstadt zu verhindern.“ Bei der Antragstellung hätte sie sich mehr Unterstützung seitens der Verwaltung gewünscht. An der entscheidenden Sitzung mit dem Ordnungsamt hätten weder Wirtschaftsförderung noch Stadtmarketing teilgenommen.