Elektroräder sind der große Renner

Mit dem E-Bike zu radeln, liegt im Trend. Nicht nur bei Senioren. Auch Berufstätige nutzen es - anstelle des Autos.

Foto: Achim Blazy

Sommer, Sonne und angenehme Temperaturen - Fahrradfahren liegt im Trend. Und das spürt auch die Branche. Das vergangene Jahr sei sehr zufriedenstellend gewesen, heißt es beim Zweirad-Industrieverband in dessen Jahresbilanz. Die größten Zuwächse gab es wieder bei den Elektrorädern.

Was Joachim Gebel vom gleichnamigen Zweiradgeschäft in Lintorf bestätigt. Ab 2000 Euro „bis 3500 Euro und weiter“ kosten die angesagten Gefährte im Fachgeschäft. Ebenso wie das Geschäft von Kollege Holger Henning die richtige Adresse für Hobby-Radler, denn die Fachberatung gibt es gratis dazu. Und die ist notwendig.

Das gute E-Bike, so erklärt Joachim Gebel zeichnet sich durch verschiedene Kriterien aus. Einen Mittelmotor sollte es haben, eine „große Reichweite von 120 bis 130 Kilometern“, Komponenten wie hydraulische Bremsen und eine „gut ausleuchtende Lichtanlage mit LED-Lampen von 40 bis 50 Lux“ sollten unbedingt dabei sein. „Der Sattel ist immer ein Thema“, weiß er. „Wir schrauben schon mal aufs neue Rad einen eingesessenen Sattel“, außerdem gibt es Verfahren, mit denen relevante Druckpunkte am Po ermittelt und für die Auswahl des Neu-Sattels berücksichtigt werden.

Ein ganz wichtiges Thema ist der Akku. Der soll nicht bloß auf dem Papier, sondern vor allem bei der Tour leistungsstark sein.

„Wer während einer Fahrt liegenbleibt, hat vorher nicht richtig auf die Anzeige geschaut“ verweist Gebel auf den Display. Allerdings müssen Eigengewicht sowie die abzuradelnde Topographie berücksichtigt werden. „Im Gelände verbraucht das Rad natürlich mehr Energie. Das ist wie beim Auto“, sagt Holger Henning.

„Ich bin absolut zufrieden“, schwärmt Bernhard Dörpinghaus von seinem Elektrorad. Übrigens bereits dem Zweiten. Seit vier Jahren ist er ein „erklärter Fan, das ist eine tolle Hilfe“. Von Hösel über Heiligenhaus, Velbert bis Homberg liebt er die Strecke entlang des Panoramaradwegs, „da ist es schön hügelig“. Und dort, wo er kräftig in die Pedale treten müsste, „werde ich jetzt angeschoben. Besser geht es nicht“. Dass es nicht allein Senioren sind, die die leistungsstarken Räder lieben, wissen auch die Fachleute von Zweirad Henning. „Der Trend zum Fahrrad ist riesig.“ Auch, weil in den Städten das eigene Auto wegen hoher Kosten, nervender Staus und der Parkplatzsuche unattraktiv wird. Das E-Bike dagegen ist „ökonomisch, gesund und umweltbewusst“, wie Nutzerin Tanja Meiers sagt. Das weiß auch die Stadt Ratingen, die eine Hand voll solcher E-Bikes als Dienstfahrzeuge nutzt.

Einziger Wermutstropfen: Kreisweit gibt es zu wenig Ladesäulen zum Auftanken wie es sie vorm Neanderthal Museum, an der Alten Schmiede in Heiligenhaus oder der Aprather Mühle in Wülfrath gibt.