Erzieher demonstrieren heute
Um 11 Uhr startet eine Kundgebung in der Innenstadt.
Der Ton wird schärfer, die Fronten sind verhärtet. Die Zeit der freundlichen Worte sei längst vorbei, sagt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, man kämpfe für eine spürbare Aufwertung der Einkommen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Diesmal ist der Schauplatz der großen Kundgebung die Stadt Ratingen, am vergangenen Mittwoch hatten sich noch 400 Erzieher in Hilden versammelt.
Dort war auf einem Transparent zu lesen, dass eine Erzieherin wie ein Dessous sei — „Spitzenqualität für einen Hauch von Nichts“. Bettina Schröter betonte: „Wir wollen für unsere Arbeit einfach besser bezahlt werden.“ Deshalb streikt die 45-jährige Kindergartenleiterin aus Hilden.
Gut möglich, dass sie heute auch in Ratingen dabei sein wird — zusammen mit Kollegen aus der Region. Das Verhalten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), die nach fünf Verhandlungsrunden erklärt hätten, dass man keinen Handlungsbedarf für die genannten Berufsgruppen sehe, drücke sich im Ergebnis der Urabstimmung aus, so Verdi. Mit 93,44 Prozent hätten sich die Mitglieder der Gewerkschaft für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.
Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düsseldorf, betonte: „Die Beschäftigten sind empört über die Missachtung ihrer wertvollen Arbeit.“ Insbesondere sei die Argumentation der leeren Kassen der Kommunen beschämend. Erster Beigeordneter Rolf Steuwe hatte in der vergangenen Woche im Rat betont, dass die Stadt 250 Notplätze zur Betreuung der Kinder eingerichtet habe. In Ratingen sind 16 Kitas vom Streik betroffen. Am heutigen Montag geht es bereits in die zweite Woche des Arbeitskampfes. Die Erzieher treffen sich zunächst am Parkplatz Angerbad, gehen dann zum Eutelis-Platz (wo die Verwaltungsspitze sitzt). Über Lintorfer Straße, Hauser Ring und Oberstraße werden dann die Streikenden direkt zum Marktplatz ziehen.