Feuerwehr feiert den Abschied von Heinrich von der Heiden
Der Stadtbrandinspektor wird die Wehr aber nicht ganz verlassen.
Ratingen. Nein, damit hatte Heinrich von der Heiden ganz offensichtlich nicht gerechnet: „Habt Ihr alle nichts anders zu tun“, rief er sichtlich gerührt seinen rund 120 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und den 30 Ehrengästen (darunter mit Helmut Gansen, Dieter Hamm und Ralf-Jörg Hohloch drei Ex-Feuerwehrchefs) zu. 63 Jahre alt wurde der Breitscheider gestern, der mehr als zehn Jahre Stadtbrandinspektor Chef der Freiwilligen Feuerwehr war.
Und das ist das Alter, in dem ehrenamtliche Feuerwehrleute ihre Führungspositionen abgeben müssen. Vor mehr als 40 Jahren trat der Mann, der beim Arbeiten in seinem Stadtteil oft mit grauem Kittel und Hut unterwegs war, in die Dienste der Feuerwehr. Nun ist Schluss, wenn auch nicht so ganz: „Im Rahmen des Projekts ,Feuerwehr Ehrensache’ kann die aktive Zeit verlängert werden, wenn die körperlichen Voraussetzungen gegeben sind. Das ist bei Heinrich so, deshalb hat er am Freitag den Antrag gestellt, weiter aktiv dabei zu bleiben“, so Feuerwehrchef René Schubert.
Zwar wird von der Heiden, Vater von drei erwachsenen Kindern, nicht mehr im Führungsdienst aktiv sein, seinem Löschzug in Breitscheid steht er aber weiter zur Verfügung. Doch das rückte mit der riesigen Überraschungsparty auf der Hauptwache erst einmal in den Hintergrund. Denn damit hatte der scheidende Stadtbrandinspektor nicht gerechnet. Alle waren eingeweiht, nur er nicht. Und so stand gestern Vormittag plötzlich Feuerwehrvize Thomas Tremmel mit einem alten Feuerwehrmotorrad bei ihm vor der Tür und holte ihn ab.
Von der Heiden ist eher ein Mann der wenigen, dafür klaren Worte. An diesem Tag schwieg er aber und lauschte statt dessen der Festrede von Rolf Steuwe. Der sprach nicht nur als Erster Beigeordneter in Vertretung des Bürgermeisters, sondern auch als langjähriger Nachbar und Freund: „Heinrich steht für Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft. Wo immer im Dorf Hilfe gebraucht wird, ist er da.“ Zurecht gab es lang anhaltenden und mehr als verdienten Applaus für den Breitscheider, bei dem so mancher meinte, eine kleine Träne im Augenwinkel gesehen zu haben. wol