Förderin der Kunst bekommt das Bundesverdienstkreuz

Marie-Luise Otten ist seit Jahren in der Ratinger Kunstszene aktiv.

Ratingen. Großer Bahnhof im Stadtmuseum: Marie-Luise Otten ist gestern für ihr jahrzehntelanges Engagement im Ratinger Kultur- und Kunstbereich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Otten gilt als graue Eminenz in der Ratinger Kunstszene. 1991 hatte sie mit Gleichgesinnten den Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums aus der Taufe gehoben und den stellvertretenden Vorsitz übernommen.

Seit 1994 ist sie Vorsitzende des Vereins. Auf „ihr Konto“ geht auch die Gründung des „Ratinger Kulturbundes“, den sie als Vizevorsitzende ebenfalls jahrelang mitgeprägt hatte. Auch an einem weiteren Erfolgsmodell der Ratinger Kulturszene war sie beteiligt: dem Ratinger Kulturtag.

In Ratingen lebt Otten seit 1970, als sie mit dem Künstler und Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, Peter Brüning, zusammenzog. Sie studierte Deutsch, Kunst und Erziehungswissenschaften (für Lehramt), später sattelte sie ein weiteres Studium (Kunst, Germanistik, Philologie und Linguistik) drauf.

Als Brüning 1970 im Alter von nur 41 Jahren starb, wurde Otten nicht nur Nachlassverwalterin; sie hat über Brünings Werk dissertiert, es in Werkverzeichnissen wissenschaftlich publiziert und das Erbe diese berühmten Sohnes der Stadt den Ratingern lebendig erhalten — nicht zuletzt durch die Gründung der Peter-Brüning-Gesellschaft.

An der Spitze des Fördervereins des Museums gelang es Otten, das Ratinger Kulturleben mit einer Fülle hochkarätiger Ausstellungen zu bereichern — die Organisation und Finanzierung nahm sie selbst in die Hand. „Ich habe immer versucht, eine Lanze für die zeitgenössische Kunst zu brechen“, sagte Otten am Montag.

Aus der Vereinsarbeit entstand auch der Bestandskatalog zur „Kunst nach 1945“ des Stadtmuseums — zum 20-jährigen Bestehen des Fördervereins. Gestern hat sie die Auszeichnung mit Freunden und Verwandten gefeiert. joda