Fontaneweg: Die Müllabfuhr kommt nicht vorbei

Anwohner des Fontanewegs müssen Müll an Nebenstraße stellen.

Ratingen. Für Ulrich Hey und die anderen Anwohner vom Fontaneweg scheint die Situation festgefahren: Viele Vorschläge habe er der Stadtverwaltung Ratingen unterbreitet, sagt Hey. Doch Fakt ist nun erstmal: Im Moment holt am Fontaneweg keiner mehr den Müll ab. Stattdessen sind die Bewohner der kleinen Seitenstraße in Ratingen Ost aufgefordert worden, ihre Tonnen an die angrenzenden Straßen zu stellen. Der Grund: Nach einer neuen Unfallverhütungsvorschrift dürfen die Fahrzeuge in engen Straßen ohne Einweiser nicht mehr rückwärts fahren. Zudem sei der Sicherheitsabstand zu klein.

Gestern haben sich Bewohner mit der FDP-Fraktionsvorsitzenden Hannelore Hanning und einem Vertreter der Stadtwerke zum Ortstermin getroffen. Eingeladen war auch die Verwaltung. Doch der zuständige Amtsleiter Dirk Tratzig sagte im Vorhinein ab. Er halte einen solchen Termin für problematisch, da der Eindruck entstehen könne, die Verwaltung unterstütze einen „Propagandatermin“, was zu erheblichen Protesten der anderen Parteien führe.

„Ich halte einen Ortstermin des Bezirksausschusses für den richtigen Weg“, betont er. Zudem werde die Verwaltung die „Gefährdungsbeurteilungen und die daraus resultierende Notwendigkeit von Veränderungen bei der Abfallsammlung zeitnah in einer Verwaltungsvorlage den politischen Gremien vorstellen“.

Bislang war das Müllfahrzeug ab Höhe des Spielplatzes im Fontaneweg rückwärts bis zur Hausnummer vier gefahren. Die Laternen, die seit 1999 am Straßenrand stehen, verengen die Zufahrt zusätzlich. „Die Straße ist drei Meter breit, das Müllfahrzeug 2,50 Meter. Mit Sicherheitsabstand macht das einen Platzbedarf von 3,50 Meter“, rechnet Hey vor. Eine Möglichkeit sieht er darin, die Straßenbeleuchtung auf die Privatgrundstücke zu verlegen. Andere Vorschläge der Anwohner: Aus dem Fontaneweg eine Einbahnstraße machen. Oder den Spielplatz zum Weg hin schließen, damit keine Kinder vor den Müllwagen rennen.

Die Tonnen an die Ecke zum angrenzenden Kopernikusring zu stellen, sei nicht nur beschwerlich. Die Anwohner sehen auch ein Gefahrenpotential, wenn eine Ansammlung von Tonnen plötzlich die halbe Straße versperrt. „Die Stadt muss sich etwas einfallen lassen“, sagt Ulrich Hey.