Für Einbrecher ist Ratingen ein beliebtes Pflaster
Land muss Polizei stärker bei der Verhütung von Diebstahlsdelikten unterstützen, fordert Wilhelm Droste (CDU).
Die Sorge um Hab und Gut ist bei den Bürgern größer denn je — besonders in Ratingen, denn die Stadt bleibt für Täter eine gut erreichbare Hochburg. Allein im vergangenen Jahr hat die Polizei in den zehn Städten des Kreises Mettmann 1279 Einbrüche registriert. Den Wert der entwendeten Gegenstände schätzt die Polizei auf rund 3,55 Millionen Euro.
Im Jahr 2013 waren es noch 1586, das entspricht einem Rückgang von 19,4 Prozent. 195 Tatverdächtige konnte die Polizei ermitteln. Nur 80 der 195 Tatverdächtigen hatten auch ihren Wohnsitz im Kreis Mettmann, der Rest reiste aus anderen Städten oder aus dem Ausland an. Die Aufklärungsquote beträgt 21,7 Prozent und liegt damit mehr als sechs Prozent über dem Landesdurchschnitt. In Ratingen gab es im vergangenen Jahr die meisten Einbrüche (270), gefolgt von Langenfeld (186) und Velbert (174).
Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Droste will den Druck auf die Landesregierung erhöhen — vor allem mit Blick auf den Kampf gegen Diebstahldelikte.
Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD hatte in einem Antwortschreiben an Droste betont: „Ihre Sorge um das Wohl der Bürger in den Städten Ratingen und Heiligenhaus kann ich sehr wohl nachvollziehen.“ Aus dem Schreiben geht unter anderem hervor, dass die Zahl der Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen im Bezirk der Kreispolizeibehörde Mettmann nach Auskunft des Ministers im Jahr 2014 zugenommen habe (2013: 2409 Fälle, 2014: 2618 Fälle); die Aufklärungsquote sei im Jahr 2014 auf 8,2 % gestiegen und entspreche damit dem Landesmittelwert.
Nach Auskunft des Innenministers sind die der Kreispolizeibehörde Mettmann zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben zugewiesenen personellen Ressourcen ausreichend.
„Ich habe nach wie vor keinen Zweifel daran, dass insbesondere auch die im Bezirk der Kreispolizeibehörde Mettmann eingesetzten Kräfte mit großem Engagement kontinuierlich Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung und —prävention im Kreis Mettmann ergreifen. Gleichwohl ist die Landesregierung in der Pflicht, die Kreispolizeibehörden im Land noch stärker bei der Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützen. Die Stärkung des Sicherheitsempfindens der Bürgerinnen und Bürger führt unweigerlich auch zu einer höheren Lebensqualität“, so Droste abschließend.
Fakt ist auch: Aber in keiner anderen Stadt in Nordrhein Westfalen patrouillieren so viele private Objektschützer wie in Ratingen. Doch nicht alle Täter lassen sich von den privaten Streifen abschrecken, Anwohner sagen, dass die Einbrüche trotz Security in letzter Zeit wieder mehr werden. „Richtigen Profis ist der Wachschutz ziemlich egal. Sie kundschaften vorher alles genau aus und steigen da ein, wo sie wollen.“