Kriminalität in Ratingen Höhere Strafen für Automaten-Sprenger?

Ratingen · Der Ratinger CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer setzt sich für eine höhere Mindeststrafe ein.

Ein Bild der Verwüstung an der Fassade der Santander-Bank auf der Düsseldorfer Straße.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Die Bilder der Verwüstung sind noch in frischer Erinnerung. Mitte März kam es zum wiederholten Mal in Ratingen zu Sprengungen von Geldautomaten. Durch die Wucht der Explosionen wurden die Filialräume zweier Banken in Ratingen Mitte und eines Geldinstitutes in Lintorf stark beschädigt. Die örtliche CDU fordert Geldeinfärbesysteme in Automaten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer unterstützt dies. Darüber hinaus müssten die Strafbarkeit von Geldautomatensprengungen in Deutschland neu geregelt und die Mindeststrafe angehoben werden, so Beyer, der dringenden Handlungsbedarf im Bundesinnenministerium sieht.

Während die Täter bis 2018 fast ausschließlich mittels Gas sprengten, ist seit dem Jahr 2019 vermehrt der Einsatz von Explosivstoffen zu beobachten, so eine Auswertung des Landeskriminalamtes. Im Jahr 2021 wurden bereits mehr als zwei von drei der Taten in NRW mittels sogenannter Blitz-Knall-Körper begangen. Die besorgniserregende Entwicklung des Kriminalitätsphänomens der Sprengung von Geldautomaten und die Bekämpfung werden in NRW sehr ernst genommen, weiß der Bundespolitiker.

Bereits im März 2022 wurde von Landesinnenmister Herbert Reul (CDU) eine Sonderkommission eingesetzt, deren Einsatz kürzlich verlängert wurde. Dennoch brauche es darüber hinaus gesetzliche Verpflichtungen für die Finanzbranche beziehungsweise für die Betreiber von Geldautomaten zum Schutz der Bevölkerung, fordert Beyer in einem Schreiben an die Bundesinnenministerin.

Geldeinfärbesysteme in Automaten können eine der möglichen Maßnahmen sein. Für Beyer gehört auch die Anpassung des Strafrechts dazu: „Bislang gibt es im Strafgesetzbuch keinen eigenen Tatbestand für Automatensprengungen. Die Taten werden in der Regel als Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit Diebstahl geahndet“, erklärt der Volljurist.

Ein Abbau der Geldautomaten als Konsequenz könne nicht die Lösung sein. Es sei bedauerlich, dass Banken und Sparkassen bereits zahlreiche Automaten aus Sicherheitsgründen abgebaut hätten. Es gebe Stadteile, in denen die Bargeldversorgung kompliziert sei, betont Beyer.

„Geldautomatensprengungen treffen uns dort, wo wir uns am sichersten fühlen, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Dort hinterlassen sie nicht nur Sachschäden in großem Ausmaß, sondern gleichzeitig Angst und Verunsicherung“, sagt Beyer. Es müsse sehr bald gehandelt werden, um das Treiben der quer durch NRW reisenden Täter einzudämmen und die Bemühungen der Länder zu unterstützen.