Homberger fürchten Verkehrschaos

Dererste Teil des A 44-Lückenschlusses wird für noch mehr Verkehr in Homberg sorgen. Geregelt werden soll dieser mit neuen Ampelanlagen.

Mit Sorge erwarten die Homberger Bürger die Freigabe des erstens Teilstückes des A 44-Lückenschlusses: Wenn die Autobahn vom Anschluss Velbert/Heiligenhaus bis zur Hofermühle freigegeben wird, dürfte sich der zusätzliche Verkehr auch durch Homberg wälzen. Schon jetzt ist die L 422 (Brachter Straße/Meiersberger Straße) in Stoßzeiten so gut wie dicht. Bereits im Oktober warnte Angela Diehl, stellvertretende Fraktionschefin der Bürger Union, vor neuen Belastungen für Heiligenhaus, Hösel und Homberg. Nur der Landesbetrieb Straßenbau sieht das anders: Denn er müsste ansonsten die Ampeln auf der Strecke neu überplanen. Nun will die Stadt die Initiative ergreifen und schlägt vor, mit dem Landesbetrieb über die Kostenbeteiligung an der Landesstraße zu verhandeln.

Angestoßen wurde die Ampel-Diskussion von der FDP-Fraktion: Die wollte die Ampeln an der L 422 auch für sehbehinderte Menschen tauglich machen. So sollten die Anlagen mit vibrierenden Blindentastern und akustischen Signalen ausgerüstet werden. Da auch die Verwaltung die Furcht vor einer „deutlichen Verkehrszunahme auf der L 422“ ernst nimmt, will die Stadt die Planung der Ampeln überarbeiten. Das Problem dabei: Die fünf Ampeln (Dorfstraße, Steinhauser Straße, Am Rosenbaum, Füstingweg und Zehnthofweg) liegen in der Baulast von Straßen.NRW. Die Stadt ist hier für die Signalplanung zuständig. Nur bei Neu- und Umbauten ist das Aufgabe des Baulastträgers.

„Nur bei einer Zunahme des Verkehrs durch die Freigabe der A 44 muss der Landesbetrieb zahlen“, so die Verwaltung. Der hat bereits eine Untersuchung für den Bereich östlich der Straße Schöllersfeld (L 156/ Ratinger Straße, sie führt zur Hofermühle) vorgelegt: Danach soll nach der A 44-Freigabe der Verkehr dort um fast 25 Prozent ansteigen. Zumindest in diesem Bereich wird also wohl eine komplett neue Signalanlage nötig werden. Die Stadt will jedoch alle Anlagen im Bereich Homberg neu steuern.

Derweil wartet Angela Diehl immer noch auf die geforderte Info-Veranstaltung zum Stand der Bauplanung an der A 44. Auch Straßen.NRW sollte daran teilnehmen: „Die Ergebnisse der weiteren Planfeststellungsverfahren stehen noch aus, diese könnten den weiteren Lückenschluss erheblich verzögern. Viele Homberger und Höseler befürchten ein totales Verkehrschaos und haben Angst davor, dass der Lückenschluss länger als geplant dauern wird.“ In etwa zweieinhalb Jahren soll das erste Teilstück befahrbar sein. Danach müssen sich Bürger in Homberg auf noch mehr Verkehr einstellen — mit oder ohne schnelle Ampelschaltungen.

„Im Autobahnkreuz Ost haben wir mit Untersuchungen des Bodens begonnen“, so Olaf Wüllner, für den Lückenschluss zuständiger Bauleiter von Straßen.NRW, im Herbst. Sie seien Grundlage für den späteren Brückenbau über die A 3.

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