Im Osten entstehen 4000 neue Jobs
Die Hallen der Firma Balcke-Dürr sind bald Geschichte. Sie weichen mehreren Bürogebäuden. Der Abriss hat bereits begonnen.
Ratingen. Auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände in Ost haben in dieser Woche die Abrissarbeiten der alten BD-Hallen begonnen. Die bereits aus Ost bekannte Firma Laarakkers werde drei Monate benötigen, um die etwa 100 Jahre alten gebäude dem Erdboden gleichzumachen, sagten Dieter Raudonat und Ulrich Kosche von der Projektentwicklungsgesellschaft RS Partner.
Dieter Raudonat, Projektentwickler
Auf dem freiwerdenden, 37 500 Quadratmeter großen, Gelände sollen auf zwei Baufeldern längs der Straße Ernst-Dietrich-Platz fünf bis sechs Bürogebäude errichtet werden. Die Werkshallen und der markante Versuchsturm machen auch Platz für „Campus 1“ und „Campus 2“: So sind die Baufelder von Anfang an benannt worden — lange bevor in Ratingen Stadt und Unternehmen von einer Fachhochschule-Dependance zu träumen begannen.
Raudonat hat die Diskussion verfolgt: „Wir würden auch eine Hochschule nehmen.“ Von der Infrastruktur her sei in der Innenstadt jedenfalls kein Platz für ein solches Projekt. Auch Kosche sagte, dass man offen für alles sei. Die Lage des Geländes direkt an S-Bahn und mit Autobahnnähe ist ideal auch für einen Uni-Standort. Und dank der superschnellen Glasfaserkabel-Anbindung hätten sich schließlich auch die High-tech-Firmen angesiedelt.
Nach dem Abriss der Hallen werde man sofort mit der Erschließung beginnen: Straßen, Kanäle, und Versorgungsleitungen. Die Josef-Schappe-Straße werde entlang des Teiches ausgebaut, auf dem Baufeld werden Parkplatze geschaffen. Parallel zur Straße Ernst-Dietrich-Platz, die bis zum Teich verlängert wird, ist ein breiter Grünzug mit Radweg und Ruhezonen geplant. Ende des Monats werde man mit der Stadtverwaltung Einzelheiten besprechen, so Raudonat. Wie gewohnt, lässt RS Partner erst dann den Bautrupp anrücken, wenn ein Großteil der Büroflächen vermietet ist. Die Projektentwickler geben sich aber jetzt schon sehr zuversichtlich. Es gebe bereits Gespräche mit zwei Interessenten. Auf dem geschichtsträchtigen Grundstück werden dann Büros für etwa 4000 Arbeitsplätze geschaffen. „In den vergangenen zehn haben wir hier etwa 5000 Arbeitsplatze geschaffen“, so Kosche. Viele der Arbeitnehmer seien mittlerweile nach Ratingen gezogen.
Vor einem Umzug nach Ratingen stehen auch die beiden Unternehmen Cap Gemini und SPI, die beide zur Zeit noch in Düsseldorf residieren. Sie werden gemeinsam an der Ecke der Balcke-Dürr-Allee ein neues Bürogebäude beziehen . Dort haben die Arbeiten bereits begonnen.