„Inside — Outside“: Zweiter Teil wird eröffnet

Ab Freitag ist die Fortsetzung der Ausstellung im Museum Ratingen zu sehen.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Ungemein reizvolle Gegensätze, aber auch harmonische Weiterentwicklung — so könnte man die Fortsetzung der Ausstellung „Inside — Outside“, die am Freitag um 18 Uhr im Museum Ratingen eröffnet wird, beschreiben. Künstler haben Skulpturen erschaffen, einige für den Innenraum, einige für außen. Ein Teil davon ist auf dem Kunstweg Ratingen zu bewundern.

So hat Johannes Brus ein Pferd in die romantische Umgebung der Angeraue platziert — aus Beton, mit rauer Haut und dem Wetter ausgesetzt. Sein Pferd, das nun im Museum ausgestellt ist, ist aus Gips, blau bemalt. Dieses Blau changiert in ganz unterschiedlichen Schattierungen und wirkt — je nach Lichteinfall — immer wieder anders.

Den imposanten, überlebensgroßen Schachfiguren von Timm Ulrichs sind die Außenbedingungen nicht bekommen. Sie sind aus Holz und waren auf einer wie ein Schachbrett gemähten Wiese ausgestellt. Das Material nahm Schaden, die Figuren mussten in den Innenraum versetzt werden. Dafür hat sie der Künstler mit bunten Vierecken bemalt und eine völlig andere Wirkung erzielt. Ein Blick von der Wand zum Fenster hinaus bringt die Figuren scheinbar zurück ins Grüne.

Gereon Lepper hat sich mit der Technik vertraut gemacht. Seine Maschine, der er den Namen Daisy (Gänseblümchen) gab, verdeutlicht Naturphänomene. So bewegt sich Daisy durch den Wind, den ein Ventilator erzeugt, stößt Mark erschütternde Laute aus und kommt wieder zur Ruhe. Paul Schwers Skulptur aus Kunststoffen in knallig bunten Farben steht vor der Stadthalle und zieht die Blicke auf sich. Überschaubar, geordnet wie eine Partitur, so die Museumsleiterin Dr. Alexandra König. Das Gegenstück im Museum hat dieselben Farben — rot, grün, blau —, ist aber kompakt, komprimiert und, bleiben wir bei dem Beispiel aus der Musik: ein volltönender Schlussakkord. Sind im Erdgeschoss des Museums die Skulpturen ausgestellt, findet der Besucher im Obergeschoss vorbereitende Zeichnungen und Skizzen. Spontan denkt man an die Zeichnungen voller technischer Kenntnisse und Finessen eines Leonardo da Vinci und fühlt sich eher in ein Architekturbüro als in ein Museum versetzt.

Der Konstruktion einer riesigen Zeitfahrmaschine von Johannes Lenhart liegen philosophische Überlegungen zugrunde: Eine Maschine, mit der man durch die Zeit fahren kann, zwingt den Betrachter schon, sich auf diese Reise einzulassen.

Eine Performance wird am Freitag ab 14 Uhr am Bahnhof starten. Das Gebäude soll ein antikes Theater symbolisieren. Passanten werden in verschiedene Aktionen eingebunden. Die Künstler René Haustein, Inga Krüger und Paul Schwer werden sie gestaltend initiieren, bis um 18 Uhr die Eröffnung der Ausstellung im Museum beginnt.