Ratingen Jugendzentrum bleibt ein Dauerbrenner
Ratingen. · Stadt will Bedarf für ein Jugendzentrum zunächst ermitteln. Planungskosten: 50 000 Euro.
Was brauchen die jungen Menschen im Stadtteil Homberg? Wie sehen ihre Freizeitbedürfnisse aus? Zwei zentrale Fragen, die aktuell im Raum stehen. 50 000 Euro Planungskosten stellte der Rat für die Weiterentwicklung der Jugendarbeit in Homberg zur Verfügung. Die Verwaltung wird unter anderem den konkreten Bedarf ermitteln.
In Homberg gibt es zwar kein städtisches Jugendzentrum in einem eigenen Gebäude, aber diverse Angebote in Kooperation mit den Kirchengemeinden. Die Verwaltung soll nun fundierte Fakten sammeln, um weitere Entscheidungen treffen zu können. Beim Dauerbrenner Jugendzentrum für Homberg lässt die SPD-Fraktion nicht locker. Rosa-Maria Kaleja, stellvertretende Fraktionschefin, und Ratskollegin Jasmin Bender erinnerten unlängst an alte Beschlüsse: Bereits im Oktober 2018 habe der Rat mehrheitlich beschlossen, dass die Verwaltung beauftragt wird, eine Kostenaufstellung über die Umgestaltung und den Umbau des ehemaligen katholischen Gemeindezentrums in Homberg in ein Jugendzentrum vorzunehmen und den Kosten für die Nutzung und Modernisierung des Standortes Lutherhaus gegenüber zu stellen – all dies in einer Vorlage erläutert. „Dieses Thema war damals schon nicht neu, hat es in der Ratinger Kommunalpolitik doch inzwischen mehrere Bürgermeister überdauert“, betonte Kaleja in einer früheren Stellungnahme.
Dann stand auf Antrag der SPD-Fraktion dieser Sachverhalt wieder auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschuss. Dieser sollte nun eine erneute Bedarfsermittlung für Homberg beschließen. Jasmin Bender, Mitglied im Jugendhilfeausschuss, verwies auf den vorhandenen Ratsbeschluss sowie die bereits erfolgte Bedarfsermittlung und forderte, dass es nun an der Zeit sei, „dass Beschlüssen Taten folgen“.
SPD-Fraktion stellt sich
gegen Bedarfsprüfung
Die Begründung der Verwaltung, dass personelle Kapazitäten in der Bauverwaltung fehlen, um die beschlossene Vorlage zu erstellen und das Projekt voranzutreiben, war für die SPD „nicht wirklich eine Überraschung“. Vielmehr habe die Verwaltung berichtet, dass geplant sei, in das Gebäude Lutherhaus zu investieren und somit eine Interimslösung bis zu einer endgültigen Entscheidung zu schaffen.
Dies wollte die SPD-Fraktion nicht mittragen, genauso wenig wie die von der Verwaltung zur Beschlussfassung vorgeschlagenen Planungskosten in Höhe von 50 000 Euro, die in den Haushalt für das Jahr 2020 eingestellt werden.
„Eigentlich bedarf es nur der Umsetzung eines bestehenden Ratsbeschlusses, dann wissen wir, was zu planen ist und wie teuer das wird“, meinte Kaleja: „Wir erwarten, dass nicht zum wiederholten Male der grundsätzliche Bedarf geprüft wird, um die Sache weiter in die Länge zu ziehen. Wir wissen, dass wir das Jugendzentrum in Homberg brauchen und wollen. Nur das Angebot sollte qualifiziert ermittelt werden und das bitte zeitnah.“ Von einer zeitnahen Bestandsaufnahme ist man aber schon jetzt sehr weit entfernt. Ob es letztlich ein Jugendzentrum im Stadtteil geben wird, bleibt offen. Die Debatte darüber gibt es seit mehreren Jahren.