Lebenshilfe pilgert auf dem Jakobsweg um Homberg

Gemeinsam mit der Pfarrei St. Peter und Paul wandern die Teilnehmer am Wochenende.

Ratingen. Der Jakobsweg führt bekanntlich nach Santiago de Compostela in Spanien. Doch auch hierzulande gibt es Routen, die einst von den Pilgern auf dem Weg dorthin genutzt wurden. Der Landschaftsverband Rheinland/Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat in Verbindung mit der Deutschen St. Jakobus- Gesellschaft, der Sankt-Jakobusbruderschaft Düsseldorf und dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz einen neunten Band der Jakobswege in Rheinland und Westfalen herausgegeben. Der Weg führt von Dortmund nach Aachen. Im Verlauf der dritten Etappe von Essen-Werden nach Ratingen-Mitte ist ein Abstecher zur Pilgerstation Ratingen Homberg beschrieben. Ratingen-Homberg wurde 2013 mit einer Steele als Pilgerstation bestätigt.

Am Samstag, 16. September, pilgern nun erstmals die Lebenshilfe der Kreisvereinigung Mettmann und die Pfarrei St. Peter und Paul gemeinsam auf dem Jakobsweg rund um St. Jacobus der Ältere in Homberg. Eingeladen sind alle Bewohner, Gemeindemitglieder und Interessierten. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr die Kirche St. Jacobus der Ältere am Grashofweg 12.

Die Teilnehmer starten mit einem Gottesdienst in St. Jacobus mit dem Pilgersegen und einer Pilgermuschel für jeden Teilnehmer, werden mit Musik auf dem Kirchenvorplatz entsendet und pilgern dann auf dem Jakobsweg eine Runde um Ratingen-Homberg. Der Weg dauert rund zweieinhalb Stunden. Unterwegs wird es Schweigeabschnitte, Gesänge sowie eine Getränke- und Snackstation geben. In Homberg wird die Pilgerschar mit den Tönen des Beierns empfangen, dem manuellen Anschlagen der Kirchenglocken. Dann findet der Abschlussgottesdienst in St. Jacobus statt, und mit Kuchen, Suppe und Getränken lassen die Teilnehmer die Veranstaltung auf dem Kirchengelände gemeinsam ausklingen.

Es ist angedacht, dass sich beim Pilgern gemischte Tandems finden, in denen Menschen ohne Behinderung Menschen mit Behinderung bei der Bewältigung des Wegs helfen, indem sie zum Beispiel einen Rollstuhl schieben. Die Veranstalter erwarten rund 100 Teilnehmer.

Unterwegs werden die Pilger zudem den Jacobsweg vor der Haustür kennenlernen. Die Wegbeschreibung des Abstechers nach St. Jacobus fällt im eingangs erwähnten Band 9 ausgesprochen kurz aus, aber es gibt auch eine ausführlichere Beschreibung: Der Hauptweg überquert in Hösel die Bahnhofstraße und führt weiter entlang der Kohlstraße. Der Abstecher nach Homberg führt jedoch entlang der Bahnhofstraße bis zum Kreisverkehr Hösel Zentrum. Dort geht es nach rechts und gleich wieder links in die Straße Peddenkamp, immer geradeaus durch den Reiterhof Gützenhof hindurch.

Weiter geht es durch den Golfplatz Hösel und dahinter halb rechts durch einen Hohlweg hinunter ins Angertal. Dort führt der Weg links an einer ausgedehnten Wiese entlang zum Rittergut „Haus Anger“. Der Angerbach wird nach rechts überquert. Kurz darauf werden auch die Gleise der Wülfrather Kalkbahn überquert, und es geht steil bergauf rund 400 Meter zu einer Asphaltstraße, der man bis zum Breckhauser Weg folgt. Jetzt geht es links und gleich wieder rechts über die Lilienstraße zum Ortsrand von Homberg. Hier hält man sich links und gelangt über die Dorfstraße zur Kirche St. Jacobus. Der Abstecher nach St. Jacobus Homberg ist auch markiert.

Und noch ein mögliches Zeichen auf den Pilgerweg gibt es in Homberg; Gut Rosendal, dem ein Türbalken mit der Jahreszahl 1629 eine lange Existenz attestiert, könnte eine ehemalige Pilger-Herberge auf dem Jakobsweg gewesen sein. Eine entsprechende Muscheldarstellung jedenfalls lässt darauf schließen.