Tolle Stimmung in Ratinger Stadtteil 30 Wagen beim Lintorfer Karnevalszug
Lintorf · Endlich wieder durch die Straßen Lintorfs ziehen – das war der große Traum, der nach coronabedingter Pause in Erfüllung ging. 30 Motivwagen waren am Sonntag unterwegs. Stimmung und Kostüme waren einfach prächtig.
Eigentlich hätte schon im Jahr 2020 ein großes Jubiläum gefeiert werden sollen, denn der Rakika (das Kinderkarnevalskomitee der Stadt Ratingen) wurde närrische 4 mal 11 Jahre alt. Doch der große Kinderkarnevalszug musste unwetterbedingt abgesagt werden. Es sollte im Folgejahr nachgefeiert werden unter dem Motto „44 + 1 Jahr – zauberhafter Rakika“.
„Aus dem einen Jahr sind wegen Corona dann leider zwei geworden“, fasste Katharina Sliakas, erste Vorsitzende des Rakika, die Zwangspause zusammen. Sie und das gesamte Team rund um das Kinderprinzenpaar Emil I. und Lina I. freuten sich daher umso mehr auf die Session 2022/23.
Gemeinsam mit dem Schirmherrn Alexander Heinz von der „Erlebniswelt Blauer See“ und ihrem Gefolge jubelten die beiden jungen Tollitäten vom Wagen mit der Startnummer 27 dem närrischen Volk zu, eingerahmt von den Motivwagen und Fußgruppen der Prinzengarden Rot-Weiß und blau-weiss der Stadt Ratingen. Der Prinz und seine Prinzessin sind keine Karnevalsneulinge. Die Oma des 14-jährigen Emil I. (Liptow), Traudel Liptow, regierte 2019 als große Prinzessin das Ratinger Narrenvolk. Die ebenfalls 14-jährige Lina I. (Pohlmann) tanzt in der Prinzengarde blau-weiss und begleitete als Adjutantin frühere Kinderprinzenpaare.
Insgesamt 30 Motivwagen zogen durch die Straßen Lintorfs. Wie beispielsweise die Geister des TuS 08 Lintorf e.V., das Zauberschiff der Reitschule Eichenhof, die Johann-Peter-Melchior-Grundschule mit Fantasie und Zauberei oder der Ratinger Tennisclub. Sie alle ließen reichlich Kamelle auf die Zuschauer regnen und wurden dafür mit lautstarken Helau-Rufen vom Straßenrand belohnt.
Drei Musikzüge und Wirt Heinz Hülshoff sorgten für Stimmung
Die Augen der Teufelchen, Aliens, Hexen, Meerjungfrauen, Clowns und Teddybären strahlten mit denen der Zugteilnehmer um die Wette, auch wenn es in diesem Jahr deutlich weniger Gruppierungen waren als vor der Zwangspause. Für musikalische Begleitung sorgten unter anderem drei Musikzüge und Ratingens singender Wirt Heinz Hülshoff. Moderiert wurde der Zug erstmalig von Jörg und Felix Borowski vom Steiger auf der Speestraße aus. Vater Jörg ist Beiratsmitglied und Sprecher des Freundeskreises des Rakika, und Sohn Felix war in der Session 2014/15 selber Karnevalsprinz und später Präsident des Rakika gewesen.
Dass auch der 47. Ratinger Kinderkarnevalszug reibungslos ablief, dafür hatten viele fleißigen Hände und Köpfe gesorgt. „Ein besonderes Dankeschön geht da an unsere Zugleiter, Max Ellinghaus und Sascha Dettmar. Auch der Stadt Ratingen gilt ein Dank. Vor allem aber dem DRK, dem THW, sowie der Feuerwehr und der Polizei sowie allen Freiwilligen die uns unglaublich toll unterstützen“, so Sliakas.
Eine Nominierung der drei schönsten Fußtruppen/Motivwagen, für die es in der Vergangenheit als Preis eine Teilnahme am Rosenmontagszug durch die Straßen in Mitte gab, fand in diesem Jahr übrigens nicht statt.
„Die meisten Teilnehmer, die dafür in Frage gekommen wären, haben sich selbstständig schon für den Rosenmontag angemeldet, und andere wiederum haben ganz klar gesagt, dass sie aus finanziellen oder personellen Gründen nicht an beiden Zügen teilnehmen können“, erklärte Sliakas.
Trotz grauer Wolken säumten zahlreiche Jecken den Straßenrand. 20 000 Zuschauer feierten ihren Kinderkarnevalszug, so Zugleiter Ellinghaus. „Es ist schön, gerade für die Kinder endlich wieder etwas Normalität einkehren zu lassen“, sagte Claus Mertens aus Tiefenbroich, der vor allem damit zu tun hatte, seine beiden quirligen Söhne bei der Kamellejagd davon abzuhalten, den Traktorrädern zu nahe zu kommen.