Logistiker beantragt Sanierungsverfahren
Brinker Fetten holt zur Unterstützung Fachmann ins Haus.
Ratingen. Die Brinker Fetten Logistik GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren gestellt. Mit dem Antrag nutzt das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Sanierungsmöglichkeit nach dem neuen Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG). Ziel des Verfahrens sei es, das Logistikunternehmen wieder dauerhaft wettbewerbsfähig aufzustellen. Das Amtsgericht Düsseldorf habe dem Antrag entsprochen und damit die hohen Erfolgschancen für eine Sanierung des Unternehmens bestätigt.
Ludwig Fetten, Geschäftsführer
Die rund 60 Mitarbeiter sind in einer Betriebsversammlung über das Verfahren informiert worden. Löhne und Gehälter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert. Ein Arbeitsplatzabbau sei nicht geplant, heißt es weiter. Ursache für die wirtschaftliche Schieflage seien der unerwartete Umsatzeinbruch im Jahr 2014 sowie der hohe Krankenstand im vergangenen Jahr, der zu erheblichen Mehrkosten geführt habe. Darüber hinaus belasteten die Löhne, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen, die Kostensituation. „Die Gründe machen eine Neuorientierung unseres Unternehmens erforderlich, die wir durch die Durchführung eines Eigenverwaltungsverfahrens erreichen können“, erklärt Geschäftsführer Ludwig Fetten. Die Sanierungsphase soll spätestens zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Brinker Fetten wird vom Düsseldorfer Beratungsunternehmen Buchalik Brömmekamp begleitet. Darüber hinaus wird Volker Schreck als sanierungserfahrener Interimsgeschäftsführer neben dem bisherigen Geschäftsführer Ludwig Fetten das Unternehmen leiten. Schreck kommt von der Kanzlei Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte Steuerberater, die auf die Restrukturierung von mittelständischen Unternehmen spezialisiert ist. Zusammen mit der Geschäftsführung wird nun ein Konzept erstellt, mit der die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit des Logistikers sichergestellt wird. „Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens wird fortgeführt. Wichtig ist es, die Lieferanten und Kunden für die Fortführung zu gewinnen. Die ersten Gespräche mit den Beteiligten verliefen sehr positiv“, zeigt sich Schreck optimistisch.
Mit der Eigenverwaltung wird ein Sanierungsplan erstellt, in dem Entschuldung und nachhaltige Fortführung des Unternehmens aufgezeigt werden. Die Gläubiger müssen zustimmen. Das Unternehmen wird während des Verfahrens durch einen vorläufigen Sachwalter beaufsichtigt. Red