Ratinger Abiturienten bleiben friedlich
Schulen legten vorher Regelen fest. Jetzt wird gepaukt.
Ratingen. Die Abiturienten des Jahrgangs 2016 haben jetzt nur noch die Abschlussprüfungen vor der Brust. Am Freitag war letzter Unterrichtstag. Zugleich gingen die Mottowochen zu Ende — in der Ratinger Innenstadt mittags mit spontanen Autokorsos. Zuvor war Feiern angesagt — allerdings in gemäßigter Fassung. Fünf Tage lang verkleideten sich die Schüler entsprechend des jeweiligen Tagesmottos und erfreuten die Mitschüler mit ihrer Kreativität. Im Vorfeld gab es in allen Schulen intensive Gespräche zwischen den Schulleitern und den Abiturienten über die Planung dieser Woche. Es wurde genau festgelegt, was machbar und was tabu ist. Irene Schulz, Leiterin der Martin-Luther-Gesamtschule: „Ich habe regelmäßig das Gespräch mit dem Abikomitee gesucht, da die Abiturienten verstehen müssen, welche Auswirkungen ihr Tun auf das System Schule hat.“ Es ist aber nicht nur Aufgabe der Schulen, auf die Abiturienten einzuwirken. „Auch die Eltern müssen ihren Kindern klar machen, welche Aktivitäten durchführbar sind und sie auch auf mögliche Konsequenzen aufmerksam machen. Das ist die Aufgabe der Erziehungsberechtigten, vor allem, da viele der Abiturienten noch minderjährig sind. Die Schule steht natürlich unterstützend zur Seite“, erklärte Uwe Florin, Leiter des Bonhoeffer Gymnasiums.
Die anfängliche Besorgnis des ein oder anderen Schulleiters im Hinblick auf die Vorfälle in den Kölner Gymnasien war unbegründet. „Als wir von den Geschehnissen an den Kölner Gymnasien gehört haben, waren wir geschockt. So etwas wollen wir hier nicht haben“, sagte eine Abiturientin des Lintorfer Kopernikusgymnasium. Im Bonhoeffer-Gymnasium in West gab es statt Randale einen Projekttag und im Weizsäcker-Gymnasium luden die Schüler ihre Lehrer zu einem Frühstück ein. mvk