Spieletage begeistern Aussteller und Besucher gleichermaßen

Mehr als 60 Verlage und Hersteller präsentierten sich dem Publikum.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Wer glaubt, dass in Zeiten von Playstation und Internet das gute alte Brettspiel ausgedient hat, der wurde am vergangenen Wochenende eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Denn die siebten Ratinger Spieletage brachen gleich mehrere Rekorde. „Am Samstag haben wir mit 1200 Besuchern einen Rekord gebrochen. So viele Menschen waren noch nie am ersten Tag da. Und auch der Sonntag war sehr gut besucht“, freute sich dann auch Thomas Fedder vom Kulturamt, einer der Organisatoren der Veranstaltung in der Stadthalle. Es sollte nicht der einzig gebrochene Rekord in der Stadthalle bleiben, denn auch der Spieleflohmarkt wartete mit Topzahlen auf.

„Wir hatten noch nie so viele Spiele, die angeboten wurden, wie in diesem Jahr. Schon im vergangenen Jahr waren es mit über 1200 Spielen fast schon unfassbare Zahlen, aber diesmal waren es noch mehr“, so Fedder. Eine gute Nachricht, denn der Erlös des Flohmarktes kommt einem guten Zweck zu, in dem Fall unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die an der Angerstraße von der Diakonie betreut werden.

Thomas Fedder, Kulturamt

Die waren übrigens Teil der über 50 Köpfe starken Helfercrew, wie Mitorganisatorin Andrea Laumen von der Evangelischen Kirche stolz erzählte: „Wir haben einige der Jungen hier eingebunden. Sie sind ganz stolz darauf, uns hier zu helfen und so einen Teil dazu beitragen zu können, dass die Veranstaltung so toll läuft.“

Mehr als 60 Spielehersteller, Verlage und Autoren präsentierten sich zwei Tage lang den Spielefans, die aus der ganzen Region anreisten. Übrigens auch ein Rekord: Noch nie hatte es so viele Aussteller wie in diesem Jahr gegeben. Diesmal gab es sogar eine echte Weltpremiere, denn das Strategiespiel „West of Africa“ wurde in der Stadthalle erstmals vorgestellt. Besonders erfreut waren die Organisatoren auch über den Besuch des Verlags „Queen Games“, der Kinder-, Familien- und Expertenspiele herausgibt und sonst nur auf den großen Messen in Essen oder Nürnberg zu finden ist.

Den besonderen Charme der Spieletage machte aber wieder einmal das Miteinander der ganz unterschiedlichen Menschen aus, die sich an den langen Tischen zusammenfanden, um alle möglichen Spiele auszuprobieren. Und da hatten selbst jene ihren Spaß, die man altersmäßig mehr in die „Generation Internet“ einordnen würde. „Gute Brettspiele kommen nie aus der Mode“, sagte Organisator Fedder dazu schmunzelnd. wol