Lintorfer ärgert Parkscheibenpflicht
Auf dem bisher freien Parkplatz am Konrad-Adenauer-Platz gilt ab sofort die Parkscheibenregelung. Anwohner sind sauer.
Ratingen. Da staunten die Anwohner rund um den Konrad-Adenauer-Platz in der vergangenen Woche nicht schlecht, als plötzlich Mitarbeiter der Stadt anrückten und Schilder aufstellten: Wie unsere Zeitung berichtete, gilt auch auf dem bisher freien Parkplatz ab sofort die Parkscheibenregelung. Länger als zwei Stunden darf hier tagsüber nicht geparkt werden Und das ärgert die Anwohner ungemein. Marvin Müller ist einer von ihnen, er hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg: „Meines Erachtens hat man die Anwohner total vergessen.“ Dass es Handlungsbedarf gab, streitet niemand ab.
Oft war der Parkplatz zugeparkt: Bisweilen von Touristen, die von dort per Taxi oder Bus und S-Bahn zum Flughafen reisten und dann in den Urlaub flogen, noch häufiger allerdings von örtlichen Gewerbetreibenden, die das Areal als Firmenparkplatz nutzten. Das Problem wäre gelöst, allerdings ein neues eröffnet. Denn nicht alle Häuser am Konrad-Adenauer-Platz haben eine Tiefgarage. Deren Bewohner müssen nun — zumindest tagsüber — anderweitige Parkplätze suchen. Marvin Müller ist davon auch betroffen. Und er hat es genau nachgerechnet: „Als Anwohner müsste man jetzt mindestens 170 Meter weit weg parken. Und das wäre wirklich nur der Idealfall, denn der erste Parkplatz ist ja meist nicht frei.“
Zwar gibt es entlang der Duisburger Straße an der Ecke Konrad-Adenauer-Platz noch unbeschränkten Parkraum, wenn aber alle dort parken, dürfte das nach Müllers Ansicht auch nicht mehr lange so sein: „Wenn sich alle betroffenen Anwohner nun dahin stellen, würde das die dortigen Geschäfte nicht sehr freuen. Dementsprechend kommt da bald auch die Zwei-Stunden-Regelung hin.“
Wie seine Nachbarn auch, kann der Lintorfer verstehen, dass die Stadt handeln wollte, aber aus seiner Ansicht gäbe es noch eine andere Lösung, die in Ratingen immer wieder gefordert wird, auch in anderen Stadtteilen. Marvin Müller stellt fest: „Wenn solche Zonen eingerichtet werden, sollte man auch an die Anwohner denken. Deshalb frage ich mich, ob es nicht wie in Großstädten Anwohnerparkausweise geben könnte.“