Ratingen Neuer Koch bringt viel Leidenschaft mit

Ratingen. · Der gebürtige Leipziger Robert Kretzschmar ist neuer Küchenchef im Restaurant „Essgold“ am alten Dorfplatz. Schon länger hatte Inhaber Kai Meckenstock tatkräftige Verstärkung für sein Team gesucht.

Freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit (v.l.): Inhaber Kai Meckenstock und Küchenchef Robert Kretzschmar.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Arbeiten, wenn andere frei haben, liegt nicht jedem. Und für das Lohnniveau im oberen Bereich sind Hotels und Gaststätten auch nicht gerade bekannt. So suchte auch Kai Meckenstock, Inhaber des Restaurants „Essgold“ in Ratingen-Homberg, sehr lange nach einem neuen Koch für seine mediterran geprägte Küche, bis er vor kurzem gleich zwei einstellen konnte.

„Robert Kretzschmar verkörpert ähnliche Werte wie ich, mit Leidenschaft und hohem Qualitätsanspruch“, sagt der 35-Jährige, der das Restaurant am alten Dorfplatz seit acht Jahren betreibt. „Er kennt die gehobene Gastronomie, und auch persönlich hat es zwischen uns von Anfang an gestimmt.“ Neu-Küchenchef Kretzschmer ist in Leipzig aufgewachsen und hat dort auch seine Lehre gemacht, wechselte dann nach Dresden, wo er zwei Jahre lang seine Zeit als Jungkoch in einem Fischrestaurant verbrachte.

26-Jähriger ging für einige
Zeit ins Saisongeschäft

„Aber in dem Alter und ungebunden steht dir in unserer Branche die Welt offen“, sagt der jetzt 26-Jährige. „Und ich habe mich entschieden, wie viele meiner Kollegen zumindest für einige Jahre ins Saisongeschäft zu gehen.“ Er verbrachte die meisten Winter in einem Fünf-Sterne-Hotel in Obergurgel in der Nähe von Innsbruck, wo er sich im Laufe der Zeit bis zum Küchenchef hochgearbeitet. In den Sommern hatte er Stationen unter anderem am Wörthersee und bei Steffen Henssler in Hamburg. Dann lernte er seine Freundin, eine Konditormeisterin aus Düsseldorf, kennen, und mit der Zeit kam doch der Wunsch auf, sesshaft zu werden. „Ich habe dann hier in der Gegend nach einer passenden Festanstellung gesucht und das Essgold im Internet gefunden.“ Doch vor der Bewerbung prüfte er das Homberger Restaurant im Rahmen der Möglichkeiten auf Herz und Nieren – Studium der Online-Bewertungen inklusive. „Ich hatte das Gefühl, dass das zu mir passt und habe mich beworben.“

Neuer Küchenchef ist
nun wohnhaft in Velbert

Der Rückruf kam sehr schnell, das Vorstellungsgespräch dauerte über zwei Stunden und endete mit der Frage: „Wann fangen wir an? Sofort?“. Inzwischen wohnt Kretzschmar in Velbert und wird in der Küche von Enzo Scilipati unterstützt. „Echte Hierarchien gibt es in so einem kleinen Team nicht, da macht jeder alles“, sagt Kai Meckenstock, der selbst in der ersten Zeit alleine und danach bis jetzt überwiegend selbst in der Küche stand. Jetzt kann er sich endlich stärker auch um unternehmerische Fragestellungen kümmern. Ergänzt wird das Team im „Essgold“ von seiner Freundin Jacqueline Dornbusch im Service und Saisonkräften. „Aber für den Servicebereich suche ich derzeit auch noch eine Person in Festanstellung.“

Ohne seine eigene Vergangenheit in Homberg wäre es wohl nie dazu gekommen, dass aus der ehemaligen Kneipe „Kachelofen“ ein Restaurant mit saisonalen Speisen und mediterranem Einfluss wurde. Meckenstock wuchs im Ratinger Stadtteil auf, und seine Eltern kauften seinerzeit das Gebäude, um dem Sohn den Traum der Selbstständigkeit zu erfüllen. Die mediterrane Küche lernte der leidenschaftliche Koch während seiner Zeit auf Mallorca lieben und hat sie in seine Philosophie mit eingebracht. Das bewährte Konzept mit einer saisonalen eigenen Speisekarte und frischen Zutaten aus der Region wird von Kretzschmar weiter geführt.

Freundlichkeit und Liebe zum Beruf sind die wichtigsten Voraussetzungen, um als Gastronom erfolgreich zu sein. „Darüber hinaus braucht es langen Atem, und man muss seiner Linie treu bleiben“, sagt Meckenstock. Auch dann, wenn es mal nicht so gut läuft. Abgerundet wird das rein gastronomische Angebot durch die Kochschule, in der Gruppen ab acht Personen gemeinsam unter Anleitung ein Menü zubereiten, anrichten und servieren und dann gemeinsam genießen. Auch für Veranstaltungen aller Art steht das „Essgold“ in Homberg offen.