Verkehrsprobleme Diskussion um Tempo 30 geht weiter

Ratingen · RP-Leser weist darauf hin, dass es im Stadtteil Breitscheid bereits viele 30er-Zonen gibt.

Eine Tempo-30-Zone am Mintarder Weg.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle/Red) Der Vorstoß der Verwaltung, auf Initiative der SPD-Fraktion mehr Tempo-30-Zonen in Ratingen-Ost auszuweisen, hat Fahrt in die Diskussion gebracht. Bürger Heinz Schmitz aus Breitscheid betonte: Die Einrichtung von Tempo 30 sei das eine, aber dass die Autofahrer auch 30 fahren, sei das andere Problem. Außer den Durchgangsstraßen Kölner/ Mülheimer/ Krummenweger/ Essener Straße, Am Sondert, Lintorfer Weg und Kahlenbergsweg habe Breitscheid nur Tempo-30-Zonen. „Wir Breitscheider erleben täglich, dass Autofahrerinnen und Autofahrer (auch Breitscheider) das nicht realisieren, weil die Schilder leicht übersehen/vergessen/ignoriert werden“, berichtete Schmitz. Es könne doch keine große Aktion sein, an vielen Stellen die „30“ zur Erinnerung auf die Straße zu malen. Das Geld sollte das finanziell gut da stehende Ratingen aufbringen können, betonte Schmitz.

Rückblick: Die SPD-Fraktion hatte für Ratingen-Ost beantragt, dass auf der gesamten Bruchstraße eine durchgängige Tempo-30-Zone eingerichtet werden soll. Denn bis heute ist die Bruchstraße nur teilweise als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Diese endet kurz nach der Einmündung der Herbartstraße. Ab Herbartstraße bis zum Ende an der Straße „Am Pfingsberg“ ist dann Tempo 50 erlaubt. (Auf der Straße „Am Pfingsberg“ dann wieder Tempo 30).

„Diese Regelung ist weder logisch noch sinnvoll, zumal in Ratingen-Ost aktuell wieder viel mehr kleinere Kinder leben als noch vor ein paar Jahren, zudem ist die Bruchstraße ein beliebter und stark frequentierter Schulweg ist“, sagt dazu Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender.

Stückwerk sei für Autofahrer schwer durchschaubar

Da an der Bruchstraße ein Kindergarten, zwei Grundschulen und auch eine Großtagespflege am Fröbelweg liegen, sei es sinnvoll, die gesamte Straße in eine Tempo-30-Zone umzuwandeln und nicht nur ein Stück. Zudem sei dieses Stückwerk aus Tempo 30 und Tempo 50 auch für Autofahrer schwer durchschaubar: Ab der Rosenstraße herrscht Tempo 30 durchgängig – auch auf der Bruchstraße bis zur Einmündung der Herbartstraße. Danach sind 50 erlaubt, dann wieder Tempo 30. Statt eines Stückwerks soll jetzt auf der Rosenstraße, Hubertusstraße, Brückstraße, Auf der Aue, Bruchstraße, Am Pfingsberg, Eisenhüttenstraße und Hegelstraße streckenbezogen Tempo 30 angeordnet werden. Damit herrschen endlich einheitliches Verhältnisse in Ratingen-Ost. Auch für die zur Innenstadt führende Teilstücke von Mülheimer Straße, Bahnstraße und Düsseldorfer Straße (innerhalb des Innerstädtischen Verkehrsring) soll streckenbezogenes Tempo 30 angeordnet werden.

Im Bezirksausschuss Mitte stand jetzt die Tempo-30-Diskussion zur Debatte: An vielen Stellen in der Innenstadt, wie etwa auf der Mülheimer Straße, der Bahnstraße oder der Bechemer Straße, soll nach Plänen der Verwaltung künftig Tempo 30 gelten. „Wir haben uns seit Jahren dafür eingesetzt, dass in großen Teilen der Innenstadt flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird“, betonte Ute Meier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Bewegungseingeschränkte Personen und insbesondere Kinder vor Schulen, Kitas und auf ihren Schulwegen müssen besser geschützt werden. Jetzt wurde mit den Stimmen der CDU und  Bürger Union die Vorlage auf die lange Bank geschoben und kommt erst nach der Sommerpause wieder in den Ausschuss.“

Ein weiterer Antrag der Grünen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf dem Hauser Ring, wo zu Schulbeginn ein einziges Chaos herrsche und Kinder den Hauser Ring an allen möglichen Stellen wild überquerten, sei erst gar nicht beraten worden.

Die Grünen hoffen nun, dass der Antrag jetzt noch vor der Sommerpause im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität beraten werden kann, damit es eine Lösung gibt.