St. Peter und Paul Ratingen Neues Gremium wird gewählt
Der Pfarrgemeinderat von St. Peter und Paul wird sich neu zusammensetzen. Das Gremium beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen, sozialen und ökologischen Anliegen.
Wie immer, wenn in den beiden letzten Jahren etwas länger als gewollt dauerte, war es Corona. So auch bei der Wahl zum Pfarrgemeinderat. Sie sollte sich im vergangenen Jahr ereignen, wird aber erst in diesem stattfinden. Und zwar am 7. und 8. Mai.
Heute gibt es im kirchlichen Aushang erste offizielle Mitteilungen und der nächste Gemeindebrief wird die nächsten Pfarrnachrichten werden auch Klärendes bieten. Es können sogar noch Nachmeldungen eingehen – weitere Gemeindemitglieder können noch ihren Hut in den Ring werden. So erklärt es jedenfalls Joachim Jünke vom Kirchenvorstand, der sich der Wahlvorbereitung angenommen hat.
Es sieht durchaus so aus, als wenn das neue Gremium eine merkliche Verjüngung erfahren wird. Fünf Personen aus dem ehemaligen Rat kandidieren erneut, weitere werden jetzt Interesse kundtun, demnächst auch noch mit kleinen Statements. Außer dem Pastor und seinem Pastoralteam gehören zwölf Personen dem PGR an; darüber hinaus steht es Pastor Schilling frei, weitere Interessenten ohne Wahl zur Teilnahme zu berufen.
Und wie muss man gestrickt sein, um an dieser Stelle Sinnvolles für die Pfarre St. Peter und Paul schaffen zu können? Muss man der Kirche vor Begeisterung die Tür einlaufen und stets einen frommen Spruch auf der Lippe haben? Sicher nicht. Menschen wie du und ich werden gesucht. Sie sollen Mitglied der katholischen Kirche sein, ein Herz für Gott und die Menschen haben und mitten in dem Leben stehen, aus dem sich gemeindliche Kraft entwickelt.
Derzeit gehören 11 603 Katholiken zur Gemeinde. Im vergangenen Jahr gab es 43 Taufen, 75 Kinder gingen zur Erstkommunion, 45 wurden gefirmt. Zehn Paare spendeten sich das Sakrament der Ehe. 154 Gemeindemitglieder verstarben und 247 entschieden sich, zu Lebzeiten aus der Kirche auszutreten. Das waren auch schon mal weniger. Die Ratinger Pfarre hat keine – sagen wir mal – auffällig rebellischen Mitglieder, die Themen wie Maria 2.0 vehement vertreten oder aber andere Ansichten bei Demos lauthals kundtun.
Die Ratinger aber sind sehr wohl an vielen kirchlichen Themen interessiert, begeistern sich für die Orgelmusik, machen bei ökumenischen Aktionen mit und besuchen gemeindliche Veranstaltungen. Was letztlich Themen wie die Veränderung der Pfarrei über die bisherigen Grenzen hinaus mit den Gläubigen machen, muss abgewartet werden. Immerhin wird der neue Pfarrgemeinderat für vier Jahre gewählt, die grundsätzlich nicht als Schlummertrunk geplant sind.
Pfarrgemeinderat ist nun mal nicht allein Stühleschleppen fürs gesellige Beisammensein und Anfertigen von Nudelsalat. Während der Kirchenvorstand das Auge auf die Finanzen zu werfen hat, geht es beim PGR um eine Agenda, bei der gesellschaftspolitische, soziale und ökologische Anliegen gelöst werden müssen.
Auf der Website von Peter und Paul sind zum Beispiel die Protokolle der Sitzungen hinterlegt, bei denen sich der noch amtierende Pfarrgemeinderat seine Gedanken machte.
Darüber hinaus sieht das Konstrukt dieses Gremiums auch Gemeindeausschüsse vor, bei denen thematisch noch tiefer gearbeitet werden kann.
Es ist der Gruppe zu wünschen, dass sie sich auch in der Öffentlichkeit klarer darstellt und somit in einem tatsächlich lebendigen Dialog steht.