Ehemaliger Lintorfer Pfarrer Lintorfer trauern um Pater Chris Aarts

Lintorf · Der langjährige Pfarrer von St. Johannes ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Nach Eintritt in den Ruhestand ging er als Subsidiar nach Haan. Doch mit den Lintorfern blieb er stets in Verbindung.

Das Foto zeigt Pastor Chris Aarts 2006 in St. Johannes Lintorf mit dem Kreuzherrensymbol am Gewand.

Foto: Achim Blazy (abz)

Erst im Mai 2023 zog Pater Chris Aarts von Haan ins Lintorfer Haus Salem. Jetzt ist er im Alter von 89 Jahren verstorben.

„Am 18. Juli 2023 verstarb nur wenige Tage nach seinem 89. Geburtstag unser langjähriger Präses Pater Chris Aarts“, teilte die Lintorfer Kolpingsfamilie mit. Pater Chris Aarts, ein charismatischer Priester und in seinen Überzeugungen fest im 2. Vatikanischen Konzil verwurzelt, war von 1985 bis zu seinem Weggang 2006 Präses der Lintorfer Kolpingsfamilie. „In diesen Jahren hat er das Leben unserer Kolpingsfamilie auch durch viele persönliche Beziehungen begleitet“, heißt es weiter. Von Joachim Zeletzki 1999 in der „Lupe“ mit „das ist ein prima Kerl“ beurteilt, so zeigte das gute Verhältnis zwischen Pater Aarts und den Lintorfer Kolpingern, das auch nicht endete, als er als Subsidiar nach Haan zog.

„Wir blicken dankbar auf den Weg, den wir mit Pater Aarts gemeinsam zurücklegen durften und werden ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten“, erklärt die Kolpingsfamilie. Am Sonntag, 23. Juli, um 18.30 Uhr findet in der Kirche St. Johannes, Pfr. von Ars, ein Gedenkgottesdienst statt.

„Nach meiner Priesterweihe in Holland wollte ich eigentlich in den Kongo als Missionar. Dort waren aber alle Stellen besetzt, sodass man mir vorschlug, nach Deutschland zu gehen. Das war im Nachhinein genau richtig, denn ich liebe Kunst und Kultur, da bin ich hier besser aufgehoben als im Kongo“, sagte Aarts vor Jahren. „Ich bin nach Deutschland gekommen, um die Heiden zu bekehren“.

Später wechselte der Kaplan nach Lintorf, blieb seiner Gemeinde bis zum Ruhestand 2006 treu und fand dann sein neues Zuhause in Haan. „Man möchte immer, dass ein Priester im Ruhestand seinen Wirkungsort verlässt, damit er seinem Nachfolger die Möglichkeit gibt, sich wirklich neu zu entfalten. Der ehemalige Kaplan Peter Stelten hat mich nach Haan geholt“, erklärte Aarts seinen Umzug. Dort unterstützte er als Subsidiar seine Kollegen, traute, taufte, beerdigte und hielt Messen.

Seinen letzten runden Geburtstag, den 85., feierte Aarts  zunächst im Familienkreis, später mit der Pfarre in Haan. Als geistlicher Beirat der Frauengemeinschaft dort, war er nicht nur dort ein gern gesehener Vortragsredner und Gesprächspartner. Bei seinem Einsatz bei der jährlichen Kunstausstellung in St. Chrysanthus und Daria offenbarte sich  sein Faible für Kunst und Kultur. Im Seelsorgeteam schätzte man seine ruhige, klare und besonnene Art, in der er sich mit seinem reichen Erfahrungsschatz einbrachte.

Chris Aarts war auch im Ruhestand viel unterwegs

Sein feiner Humor blieb allen, die ihn kannten, nicht verborgen. Und der gewann noch, wenn er mit seinem unverkennbar niederländischen Akzent zum Beispiel erzählte, dass er seinem Arzt geantwortet hat, dass er einverstanden sei, dass ihm eine neue Herzklappe eingesetzt wird – allerdings solle die dann aber unbedingt von einem niederländischen Schwein stammen.   Auch wenn er seit 2013 keine Verantwortung mehr für eine eigene Gemeinde trug, konnte man bei ihm keinesfalls von Ruhestand sprechen. Es kam nicht häufig vor, dass man Chris Aarts zuhause antraf, war er doch gerne unterwegs, sei es zu seiner Familie in den Niederlanden, die er häufig besuchte, oder zu Besuchen bei den Menschen aus seinen früheren Wirkungsstätten, mit denen er einen regen Kontakt pflegte, wie beispielsweise der Lintorfer Kolpingsfamilie. Wenn er allerdings zu Hause war, freute er sich über Besuch, hatte stets ein offenes Ohr für jedermann und nutzte dann gerne die willkommene Gelegenheit, sein geliebtes „Käffken“ zu
trinken.