Ratingen In der Burg erklingt feine Kammermusik

Ratingen. · Titel war „Solo, Duo, Trio und Quartett“.

Soomija Park, Klavier, und Noe Inui, Violine, gehören zu den Musikern, die schon seit ihrer Studienzeit an der Robert Schumann Hochschule immer wieder bei der Kulturstiftung zu Gast waren. Inzwischen erfolgreiche Musiker und selbst Lehrende an der Hochschule, brachten sie dieses Mal noch zwei Freunde zum Konzert auf der Burg mit: Marc Sabbah, Viola, und David Cohen, Violoncello.

Speziell für diesen Abend hatten sie unter dem Titel „Solo, Duo, Trio und Quartett“ ein Programm einstudiert voller Perlen der Kammermusik. Es war also in doppeltem Sinn „einmalig“.

Nach jedem Stück wechselten
die Musiker die Besetzung

Bei diesem Konzept wechselte im ersten Teil nach jedem Stück die Besetzung und alle Mitwirkenden kamen neben dem Spiel im Ensemble auch individuell als Solisten zu voller Geltung. Das gab diesem Abend einen ganz besonderen Charme. Die Pianistin Soomija Park meisterte souverän und mit großer Sensibilität den Klavierpart in den verschiedenen Formationen und zeigte hingebungsvoll als Solistin ihre musikalische Reife und Präsenz im Intermezzo Nr. 2 von Johannes Brahms.

Der geborene New Yorker Marc Sabbah, Viola, heute Professor in Belgien, machte mit dem Solo „Capriccio“ von H. Vieuxtemps klar, warum er „Paganini auf der Bratsche“ genannt wird. Er befreit das Instrument von dem Image der Langweiligkeit.

Der Cellist David Cohen, jüngster Stimmführer in der Geschichte des Philharmonia Orchestra London, beeindruckte insbesondere mit Paganinis „Cantabile“ und brachte das legendäre Dominicus Montagnana Cello von 1715 meisterhaft zum Klingen.

Bei der „Sarabande“ von Eugène Ysaye zeigte Noe Inui auf seiner Violine von Tomasso Balestrieri von 1764 voller Wärme seine ernsthafte, lyrische Seite.

Nach dem verträumten „Poco Adagio“ aus dem Klaviertrio Nr. drei von Antonin Dvořák beendete Inui den ersten Teil von Soomija Park am Flügel begleitet mit meisterhafter Virtuosität mit Sarasates „Carmen-Fantasie“, ein extatisches Feuerwerk mit technischer Brillanz und voller Ledienschaft.

Nach der Pause dann pure Romantik: Klavierquartett in Es-Dur von Robert Schumann, eines der Hauptwerke der Epoche. Hier zeigte sich die Verbundenheit des Ensembles, das mit perfekter Abstimmung, voller musikalischer Harmonie, die vier Sätze mit ihren Charakteristika gestalteten. Das Adagio mit dem berühmten Cello-Thema gelang zum Dahinschmelzen, vor dem abschließenden fulminanten „Vivace“. Großer Applaus für vier phantastische Musiker, die ganz offensichtlich diesen Abend selbst sehr genossen hatten- und auch ihr ­Publikum. Red