Swing Ein Abend voller Eleganz und Glamour
Krefeld. · Anna Schäfer und ihr Swing Klub haben das Publikum im Theater Krefeld auf eine musikalische Reise mitgenommen – und für Begeisterungstürme gesorgt.
Ein hochkarätiges Gastspiel im Theater Krefeld entführte das Publikum in die musikalische Welt der 1920er Jahre. Sängerin Anna Schäfer, die in Krefeld in den Produktionen „Anything Goes“ und „Elvis liebt Dich“ als Gast zu erleben war, ist jetzt gemeinsam mit ihrem musikalischen Leiter sowie Lebensgefährten Jochen Kilian und einer wunderbaren Swing-Band zurückgekommen.
Über zwei Stunden lang unterhielten die Künstler das Publikum im ausverkauften Haus. Auf der Bühne war neben den Plätzen für die Musiker eine kleine Bar eingerichtet, wechselnde Lichteffekte sorgten für unterschiedliche Stimmungen.
Auf der Bühne herrscht
eine entspannte Atmosphäre
Es ist die „blaue Stunde“, der Übergang vom Tag zum aufregenden Nachtleben, den Schäfer gleich mit ihrer ersten Gesangsnummer heraufbeschwört. Die Sängerin trägt noch Mantel und Hose, wird erst im Lauf des Abends in verschiedene glamouröse Kleider schlüpfen. Noch sind auch nicht alle Musiker auf der Bühne, es herrscht eine entspannte, vertraute Atmosphäre. Schließlich sind alle neun versammelt und es kann losgehen. Als ersten Gast begrüßt Schäfer Esther Keil. Gemeinsam singen sie einen Klassiker von Peter Kreuder „Musik, Musik, Musik“. Neben den beiden Vollblutsängerinnen ziehen auch die Musiker immer wieder die Blicke auf sich.
Die Intensität und scheinbare Leichtigkeit, mit der sie spielen, bereitet den ganzen Abend großes Vergnügen. Eine mitreißende Session legt die Band solo mit dem populären „Besame Mucho“ hin. Als Solisten begeistern hier und bei anderen Stücken immer wieder Viktor Wolf (Klarinette, Saxophon) und Benny Brown (Trompete). Aber auch Henry Grant (Schlagzeug), Felix Behrendt (Bass) und Matthew Bookert (Tuba, Sousaphon) beeindrucken mit ihrem unglaublich flexiblen Spiel. Annette Homann (Violine) fügt sich perfekt in dieses Männer-
ensemble ein.
Der schon mehrfach ausgezeichnete Gitarrist Giovanni Weiß widmet im zweiten Teil dem legendären Django Reinhardt mehrere Stücke. Demnächst wird er auch an einer Filmdokumentation über den Ausnahmegitarristen beteiligt sein.
Bei Jochen Kilian laufen nicht nur alle Fäden souverän zusammen, er beherrscht das Klavier meisterhaft. Bei einer der witzigsten Nummern des Abends teilt er sich das Instrument nicht ganz freiwillig mit Benny Brown und Felix Behrendt. Erst spielen sie im Wechsel und schließlich sechshändig – einfach klasse! Schäfer führt charmant durch den Abend, ist eine elegante Erscheinung mit vielseitiger Stimme.
Ob große Show, witziges Chanson oder ein intimer Moment mit Cole Porters Song „In The Still Of The Night“, das sie nur mit Klavierbegleitung singt: Schäfer beherrscht das ganze Genre des Jazzgesangs souverän.
Lieder von Roger Cicero und
Udo Lindenberg
Neben den alten Schlagern interpretiert sie auch neuere Stücke von Roger Cicero oder Udo Lindenberg. Musikalische Akzente setzen als Gäste noch Adrian Linke und Joachim Henschke. Letzterer begeistert mit Liedern von Marlene Dietrich, Glitzerabendkleid und blonde Perücke inklusive. Nicht nur an dieser Stelle tobt der Saal vor Begeisterung. Auch am Ende feiert das Publikum mit Bravo- und Zugabe-Rufen die Künstler. Wer diesen Abend verpasst hat, hat noch beim Theaterball am 30. März eine Gelegenheit. Anna und ihr Swing Klub gestalten dann die Mitternachtsshow.