Ratingen Festival: Chapman lässt die Masse toben

Das Ratingen Festival lockte am Wochenende auch Besucher aus der Umgebung an. Der Auftritt des Rocksängers war der Höhepunkt des Bühnenprogramms.

Ratingen. Samstagabend, 21 Uhr auf dem Ratinger Marktplatz: Wer jetzt erst kommt, hat Pech. Rund um die Bühne neben dem Brunnen haben sich schon so viele Musikfans versammelt, dass es nur noch schwer ist durchzukommen. Überall zwischen Buden und Ständen recken die Menschen die Hälse, um einen Blick auf den Star des Abends zu erwischen: Roger Chapman. Der lässt die Fans, wie es sich für einen richtigen Star gehört, erst einmal ein paar Minuten warten, bevor er loslegt.

Als der ehemalige Frontmann von Rockbands wie „Family“ und „The Streetwalkers“ schließlich die Bühne betritt, begrüßen die Ratinger ihn unter frenetischem Jubel. Ein schwerer Orgelakkord lässt die Scheiben in den umliegenden Fenstern vibrieren, dann geht es los: Seine Band „Shortlist“ legt mit treibendem Beat, pumpenden Bassläufen und bluesigen Gitarrenriffs das Fundament, auf dem Sänger Chapman sich austoben darf.

Auch wenn seine großen Hits wie „Let’s spend the night together“ oder „Shadow on the Wall“ schon einige Jährchen auf dem Buckel haben — Chapman feiert jeden einzelnen Song auf dem Marktplatz, und mit ihm das Publikum.

„Chappo ist halt ein Original, solche Sänger gibt es heute doch gar nicht mehr“, sagt Besucher und Chapmanfan Markus Baumbach. „Ich hatte von Roger Chapman noch nie was gehört, aber das ist hier einfach eine tolle Party und die Musik gefällt mir auch“, bemerkt die 17-jährige Saskia.

Frank Rehmann von der Ratingen Marketing GmbH hat mit dem Star ein gutes Händchen bewiesen. Zum dritten Mal in Folge verwandelten Rehmann und sein Team an diesem Wochenende, zusammen mit zahlreichen Musikern, Künstlern und Artisten, die Innenstadt in ein buntes Fest für alle Sinne.

Schon am Freitagabend rockte die Coverband „King Size“ bei strahlendem Sonnenschein die Bühne und verbreitete Partylaune. Am Samstag und Sonntag wurde dann nahezu rund um die Uhr Programm geboten. An allen Ecken und Enden passierte etwas: Die Künstler von „foolpool“ sorgten mal als Außerirdische, mal auf Stelzen als breitschultrige Hünen für Aufsehen. Drehorgelspieler verhalfen zwischen den einzelnen Bandauftritten zuverlässig zum nächsten Ohrwurm, das Ensemble Kroft schürte, passend zur Frauen-WM, die Begeisterung für „König Fußball“. Und natürlich zeigten auch Ensembles aus Ratingen, etwa Tanzgruppen der griechischen und der spanischen Gemeinden, die Tanzschule am Wall und die Ratinger Kultband „S.A.C.K“ ihr Können neben den Profis aus aller Welt.

„Wahnsinn, so etwas können die hier ruhig öfters machen“, sagt Oliver Fröbel, der auch Arbeitskollegen aus Düsseldorf zur Party auf dem Markt mitgebracht hat. Und die mussten ehrlich eingestehen: „Das hätten wir ja nicht gedacht, dass die Ratinger so feiern können.“