Wirtschaft Ratinger Firmen hoffen auf gutes neues Jahr

Ratingen. · Das ergibt die jährliche Konjunkturumfrage des Unternehmensverbands Ratingen (UVR).

In Ratingen, wie hier bei Thyssenkrupp Schulte, werden Stahlrohre gefertigt. Doch den Unternehmen vor Ort fehlen Fachkräfte,so der URV.

Foto: Joachim Preuß

Zum bereits Mal hat der Unternehmensverband Ratingen (UVR) seine traditionelle Konjunkturumfrage zum Jahresende durchgeführt. Im Ergebnis können wieder eine sehr positive Geschäftslage und hohe Erwartungen für das Jahr 2019 festgestellt werden. „Damit war nicht unbedingt zu rechnen, nachdem die Umfrage im Vorjahr das beste Stimmungsbild seit Beginn der Umfrage im Jahr 2005 ergeben hatte“, so Olaf Tünkers, Vorstandsvorsitzender des UVR.

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmer meldet zum Jahresende einen gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöhten Auftragseingang, bei einem Drittel ist der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr unverändert. Nur 13 Prozent der Unternehmer haben rückläufige Auftragseingänge.

Auch die Umsatzentwicklung der Unternehmen ist überaus positiv. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen verzeichnen höhere Umsätze als 2017. Bei knapp 16 Prozent ist der Umsatz unverändert, genauso viele melden einen Rückgang des Umsatzes.

Diese positiven Zahlen haben sich auch auf die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr ausgewirkt. Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen rechnet mit einem höheren Gewinn, rund 13 Prozent erwarten, dass ihr Gewinn auf der Höhe des Vorjahres liegen wird. Gut 20 Prozent der Unternehmen gehen für das Jahr 2018 von einem geringeren Gewinn als im Vorjahr aus. Nachdem im Vorjahr bereits 40 Prozent der Unternehmer zusätzliches Personal eingestellt hatte, wird diese Zahl im Jahr 2018 noch übertroffen, denn rund 47 Prozent der befragten Unternehmen hat in diesem Jahr nochmals die Mitarbeiterzahl erhöht. Bei 40 Prozent ist die Belegschaft unverändert groß geblieben, nur 13 Prozent der Befragten haben Personal in ihren Betrieben abgebaut.

Ein großes Problem stellt der nun schon einige Jahre andauernde Fachkräftemangel dar. „Viele Unternehmen können wichtige Schlüsselpositionen nicht besetzen. In ihrer Not wenden sie sich immer häufiger an Headhunter“, sagt UVR-Vorstandsvorsitzender Olaf Tünkers. „Allerdings ist es keine Lösung, sich gegenseitig die besten Kräfte abzuwerben. Unsere Hoffnungen liegen vor allem in der Förderung der mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächer sowie der Informationstechnik. Junge Menschen müssen verstehen, dass sie in diesen Bereichen die besten Berufschancen haben“, so Tünkers.

Auf dem Hintergrund der sehr positiven Geschäftslage ist es verständlich, dass die Luft für weitere Steigerungen dünner wird. Dennoch geht mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer davon aus, dass auch 2019 die Geschäfte nochmals zulegen. Knapp zwei Drittel der Unternehmer haben gegenüber diesem Jahr unveränderte Geschäftserwartungen, nur jedes zehnte Unternehmen geht von rückläufigen Geschäften im kommenden Jahr aus.

In Bezug auf die Mitarbeiterzahl hofft ein Drittel der befragten Unternehmer, im Jahr 2019 zusätzliches Personal einstellen zu können. Die anderen zwei Drittel der Umfrageteilnehmer gehen von einer unveränderten Mitarbeiterzahl zum Jahresende 2019 aus. Nicht ein einziges Unternehmen befürchtet, Personal abbauen zu müssen.

„Die Nachfrage nach Fachkräften ist also weiterhin sehr groß“, sagt Axel Mauersberger, Geschäftsführer des UVR. „Es bleibt zu hoffen, dass Deutschland die Chancen der Digitalisierung nicht deshalb verpasst, weil die notwendigen Fachkräfte fehlen.“Red