Ratingen Schützen sorgen für Ausnahmezustand

Von Paul Köhnes · In Ratingen-Ost starteten am Freitag die Feierlichkeiten der Bruderschaft der Sebastianer.

Ein festliches Bild bot die Frauengruppe der Bürger-Kompanie, als sie zum Marktplatz schritt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Kompanien lassen ihre Majestäten und Freunde nicht unbeachtet. Allein entlang der Brückstraße sind es drei Hingucker-Botschaften: „Hofer Quartier – proudly supported by Sons of Hofer“ steht zu lesen. Und: „Andreas Hofer Kompanie Ratingen anno 1931“. Ein Stück weiter heißt es: „Die Bürger-Kompanie grüßt alle Ratinger – Königspaar 2018/19 André und Babsi“.

Mehr als eine kleine Erinnerung daran, dass die Bürger-Kompanie nach gefühlt ewigen Zeiten (genauer: Es waren im August vergangenen Jahres 46 Jahre) wieder einmal den Schützenkönig stellt, dessen Amtszeit gestern mit der großen Parade durch die Stadt zu Ende ging. Fröhlicher Ausnahmezustand bestimmte schon vorher das Geschehen, zumal rund um den Schützenplatz mit Zelt und Kirmes. Und vor allem, bevor am Freitag abends der große Regen kam. Der Stimmung während der Zeltparty tat das aber keinen Abbruch (siehe unterer Bericht).

Sebastianer begrüßten
auch prominente Gäste

Ein überaus straffes Programm hielt das Wochenende für Schützenchef Gero Keusen bereit. Und es waren nicht nur die durchgetakteten Abrück- und Marschzeiten während de Parade-Sonntags. Im Bürgerhaus begrüßten die Sebastianer feierlich „prominente Gäste aus dem großen Düsseldorfer Brauchtum, außerdem Abordnungen aus Kirchhundem, Meschede und Beelitz“, wie der Vorsitzende Gero Keusen berichtete.

Einen persönlich sehr berührenden „Schützenfest-Moment“ des Fest-Samstags nannte Keusen ebenfalls: „Das war das Solo des Trompeters Alexander Vogtmann während des Platzkonzerts mit Zapfenstreich am Samstag.“

Mit einer Besonderheit ging es dann auch gestern weiter. Immerhin stand die Parade ein Stück weit im Zeichen eines Jubiläums: Bruderschaft und Tambourcorps Lintorf feiern in diesem Jahr ihre seit 50 Jahren währende Freundschaft. Sie kam so zustande: „Nachdem sich das Ratinger Tambourcorps 1968 aufgelöst hatte, suchte man in Ratingen händeringend Ersatz für die Stelle des Bruderschafts-Tambourcorps. Die Wahl fiel auf die Männer aus Lintorf, die sich schon damals, wie auch heute noch, durch ihr musikalisches Können und ihre Zackigkeit auszeichneten“, so schildert und lobt es das Programmheft zum großen Schützen- und Heimatfest. Neueinsteiger und erfahrene Spielleute egal welchen Alters seien übrigens gern gesehen. Gestern dann gab es ein Geschenk zum Jubiläum: „Das Tambourcorps hat neue Instrumente angeschafft“, sagte Keusen. Die Ratinger überreichten passend dazu ein Horn aus britischer Fertigung.

Morgen folgt das Gästeschießen. Beginn ist um 10.30 Uhr. Am Abend geht es weiter. Dann ziehen nämlich um 19 Uhr die Königspaare gemeinsam mit ihrem Gefolge zum anschließenden Krönungsball ins
Festzelt ein.