Ratingen Ratingens Schulen sollen digitaler werden
Ratingen. · Ratingen bekommt zwei Millionen Euro vom Bund, um die Digitalisierung voranzutreiben.
Es ist eine ganze Menge Geld: Fünf Milliarden Euro stellt der Bund für die Digitalisierung der Schulen zur Verfügung. Rund zwei Millionen Euro davon stehen rechnerisch der Stadt Ratingen zu. Ab sofort und für die nächsten fünf Jahre kann die Stadt Förderanträge für geeignete Projekte stellen. Der Erste Beigeordnete Rolf Steuwe stellte in der jüngsten Sitzung des Ratinger Schulausschusses den Fahrplan vor. Und es soll sehr schnell gehen, wie der Schuldezernent betonte.
Schon im nächsten Jahr sollen zunächst alle Ratinger Grundschulen am Gigabit-Netz angeschlossen sein. Im Bereich der weiterführenden Schulen verfügen die Friedrich-Ebert-Realschule und die Martin-Luther-King-Gesamtschule über eine Verkabelung in den Klassen- und Fachräumen, so dass dort digitale Endgeräte beschafft werden können, in der Realschule können neue Beamer schon bald im Unterricht eingesetzt werden. Bei den übrigen weiterführenden Schulen werden die Breitbandkabel im Zuge der anstehenden Baumaßnahmen oder aber in einem gesonderten Verfahren gelegt.
Grundschulen sollen bis
Mitte 2020 ans Netz gehen
Nur mit den Mitteln des Bundes wäre die Anbindung der Grundschulen an schnelles Internet nicht möglich, „wir fahren da zweigleisig“, betonte Steuwe. Die Grundschulen werden mit städtischen Mitteln und ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln ausgestattet. „Da wir hier seit Jahren vorgearbeitet haben, können wir die Gigabit-Fähigkeit relativ rasch und mit geringem finanziellen Aufwand herstellen“, sagte der Dezernent. Einige Grundschulen sind bereits ans ultraschnelle Internet der Stadtwerke-Tochter Kommitt angeschlossen, einige haben die Voraussetzungen, und voraussichtlich bis Mitte 2020 können alle ans Netz gehen.
Innerhalb der Schulen liegen LAN-Kabel, die für Breitband ausreichend sind. Auf dieser Basis wird die Kommitt Gigabit-fähige Hotspots in den Schulen einrichten. „Die Schulen können die Medienberatung des Kreises in Anspruch nehmen und uns auf der Grundlage von Medienplänen mitteilen, welche Endgeräte sie brauchen; wir prüfen das und beschaffen die Endgeräte – und dann kann der digitale Unterricht losgehen“, sagte Rolf Steuwe
diesbezüglich.
Die zwei Millionen des Bundes sollen vorrangig für mehrere Maßnahmen bei den weiterführenden Schulen verwendet werden. So wird das Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium mit Blick auf die Generalsanierung komplett neu verkabelt. Die Kosten dafür werden aus dem Gesamtpaket herausgerechnet, um auf dieser Grundlage die Digitalfördermittel beantragen zu können.
Wünsche der Schulen sollen berücksichtigt werden
Damit die Schüler aber nicht so lange auf WLAN verzichten müssen, richtet die Kommitt für die Bauzeit einen Hotspot in der Cafeteria der Schule ein. Auch für Verkabelungsmaßnahmen im Schulzentrum Lintorf und in Teilen des Schulzentrums West sollen die Fördermittel genutzt werden. Parallel laufen die Vorbereitungen für die Beschaffung digitaler Endgeräte wie Präsentationstechnik, Smart-Boards und Laptops. „Wir wollen nicht Mittel mit der Gießkanne verteilen, sondern die konkreten Wünsche der Schulen nach Möglichkeit berücksichtigen“, sagte Rolf Steuwe. „Damit soll gewährleistet werden, dass die neuen Medien effizient genutzt werden und tatsächlich den Unterricht unterstützen.“