Nettetal Nettetaler Schulen werden digitaler

Nettetal. · Zunächst stehen Grundschulen in Kaldenkirchen und Breyell auf dem Programm.

Bis nächstes Jahr sollen die Nettetaler Schulen bei der Digitalisierung nach vorn gebracht werden.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nach und nach werden immer mehr Nettetaler Schulen auf den neusten Stand der Technik gebracht: Die Stadt nimmt die zweite Stufe der Digitalisierung in Angriff, wie Bürgermeister Christian Wagner (CDU) erläuterte. Soll heißen: Bis zum Ende der Wahlperiode 2020 sollen möglichst alle Schulen mit Netzwerken und Endgeräten wie Computern oder Tablets ausgestattet werden – was jede Menge Geld kostet und sich nicht immer einfach umsetzen lässt, wie aus einer Sitzungsvorlage des Fachbereichs Schule, Kultur und Sport der Verwaltung hervorgeht.

Insgesamt 100 000 Euro soll beispielsweise die Ausstattung der katholischen Grundschule (KGS) Breyell und der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Kaldenkirchen mit einer „leistungsfähigen Infrastruktur“ kosten, die in diesem Jahr erfolgen soll. 15 000 Euro davon trägt die Stadt, 85 000 Euro fließen aus dem NRW-Förderprogramm Gute Schule 2020, mit dem das Land Modernisierungen von Schulen unterstützt. Nettetal gehört übrigens damit zu den vergleichsweise wenigen Gemeinden, die in Sachen Fördermittel-Beantragung auf Zack sind: Bis Mitte vergangenen Jahres hatten gerade mal 15 Prozent der Kommunen Gelder aus dem Programm Gute Schule abgerufen.

Nach diesen beiden Grundschulen ist 2020 die KGS Kaldenkirchen, auch mit ihrem Teilstandort Leuth, dran. Andere Schulen hatten schon vorher, in der ersten Stufe der Digitalisierung, eine IT-Ausstattung erhalten. Vorsetzung dafür war und ist, jeweils ein überzeugendes Medienkonzept vorzulegen. Das hatte die Städtische Gesamtschule in Breyell längst getan, auch Hard- und Softwarekomponenten, Computer, Laptops und iPads mit entsprechenden Programmen also, erhalten. Kosten: knapp 70 000 Euro, fast 60 000 davon flossen aus dem NRW-Förderprogramm.

W-Lan würde nicht in allen Räumen funktionieren

Doch mit der Anschaffung allein ist es nicht getan. Um mit den Geräten sinnvoll arbeiten zu können, ist eine Vernetzung nötig. Genau da fangen die Schwierigkeiten an, weil „die bisherige Netzwerkverkabelung an der Gesamtschule“, wie es in der Vorlage heißt, „nicht mehr den heutigen Standards entspricht“. Ein WLAN-Netz wie an etlichen Nettetaler Grundschulen auch in der Gesamtschule einzurichten, scheitert, wie die Prüfung durch Experten ergab, an „den unterschiedlichen Gebäudekomplexen“ – ein drahtloses Netzwerk würde nicht in allen Räumen gleich gut funktionieren.

„In der Gesamtschule ist die Verkabelung problematisch“, fasste Wagner zusammen, eine komplett neue „zukunftsorientierte Netzwerkverkabelung“ sei nötig, sprich „höhere Kosten und damit höherer Förderbedarf“. Zu den ursprünglich veranschlagten 75 000 Euro müssen weitere 54 000 Euro her; auch hier hofft man auf Fördermittel. Die beste Ausstattung indes nütze nichts, so Wagner, wenn sich nicht durch die Nutzung im Unterricht ein „pädagogischer Mehrwert“ ergebe, zum Beispiel zur Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt. Vorgesehen sind deshalb Gespräche mit den Schulleitern, wie Wagner im jüngsten Ausschuss für Schule und Sport ankündigte. Dabei muss es nach Auffassung von Anne Peeters, Leiterin der GGS Kaldenkirchen, auch um Abstimmungen und Gemeinsamkeiten gehen: „Wir freuen uns natürlich, wenn wir nach und nach auf denselben Stand kommen.“

In Sachen Digitalisierung solle es in der Praxis sinnvollerweise in einigen Bereichen dieselben Standards geben, etwa bei Themen wie Textverarbeitung, Suchmaschinen oder inhaltlich bei der Aufklärung, welche Gefahren das Internet berge. Sonst, so Peeters, bringe ein Erfahrungsaustausch wenig.