Nettetal Erster Beigeordneter stellt sich vor

Nettetal. · Michael Rauterkus fängt zum 1. April an. Organisation der Verwaltung weiter auf dem Prüfstand.

Michael Rauterkus (Mitte) wurde am 6. November zum neuen Ersten Beigeordneten in Nettetal gewählt. Bürgermeister Christian Wagner und Rauterkus‘ Frau Ilka von der Stein waren die ersten Gratulanten.

Foto: Emily Senf

Über die Neuordnung der Stadtverwaltung Nettetal ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn dem Vorschlag des Bürgermeisters, die Position des oder der Technischen Beigeordneten nach dem Weggang der bisherigen Stelleninhaberin Susanne Fritzsche „zunächst nicht“ neu zu besetzten, ist der Stadtrat in der letzten Ratssitzung des Jahres nicht gefolgt. Er setzte einvernehmlich diesen Punkt ab, da die Fraktionen diesen Vorschlag erst noch einmal intern besprechen wollen.

Dagegen wurde der Geschäftsbereich des neuen Ersten Beigeordneten Michael Rauterkus festgelegt. Der promovierte Chemiker, der jetzt noch in der Bezirksverwaltung Hamburg-Wandsbek tätig ist, wird seinen Dienst in Nettetal am 1. April 2019 aufnehmen, sich aber schon beim Neujahrsempfang am 19. Januar vorstellen.

Ein Überdenken der Verwaltungsstrukturen war im Frühjahr von der WIN-Fraktion angestoßen worden, als der Weggang des Ersten Beigeordneten Armin Schönfelder nach Wilhelmshaven/Niedersachsen bekannt wurde. Im Juli legte die Verwaltung ein erstes Konzept zur „Modernen Verwaltungsentwicklung“ (abgekürzt Movere, lateinisch: bewegen) vor, in dem das Dezernat der Technischen Beigeordneten erheblich reduziert wurde.

Susanne Fritzsche sah sich dann nach anderen freien Stellen in der Region um und wurde in der Stadt Viersen in das gleiche Amt gewählt. Ihr Ausscheiden zum 31. Dezember 2018 führte dann zu dem Vorschlag, statt der drei Dezernate nur noch zwei Geschäftskreise und fünf Geschäftsbereiche zu bilden.

Der künftige Erste Beigeordnete weiß schon über einiges Bescheid

Dabei wären dem Bürgermeister Christian Wagner (CDU) die Bereiche Steuerung und Entwicklung, Finanzen, Recht und Ordnung, Familie, Bildung und Soziales sowie Stadtentwicklung und Bauen zugeordnet, während für den Beigeordneten Verwaltungs- und Infrastrukturmanagement sowie der Nette-Betrieb übrig blieben. Ob der Vorschlag Bestand hat, bleibt abzuwarten. Allerdings weiß der künftige Erste Beigeordnete Rauterkus über einiges schon Bescheid:

Er wird Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, er kümmert sich um um den Nette-Service mit Organisation/Personal, den IT-Service und die Verwaltung 4.0 mit Digitalisierung und eGovernment, er hat die Oberaufsicht über den Nette-Betrieb und wird nebenamtlicher Geschäftsführer des Krankenhauses.

Indirekt verknüpft war damit der Beschluss, für den technischen Bereich des Nette-Betriebes eine hauptamtliche Leitung zu benennen. Bei der Festlegung des Geschäftskreises kam es zu einer „Kampfabstimmung“, denn nur 25 der nominell 46 Mitglieder stimmten zu. Bei den anderen Punkten des Beschlusses gab es große Mehrheiten, wobei die WIN-Fraktion teilweise nicht teilnahm.

Angesichts der Teilniederlage hoffte Bürgermeister Wagner, die strittigen Punkte demnächst „in geordneten Bahnen“ in Ruhe besprechen zu können. Kein Verständnis hatte er für die fortwährenden Attacken der WIN-Fraktion gegen die Wahl des neuen Ersten Beigeordneten. Ein guter Start werde durch das Störmanöver „Aufsichtsbeschwerde“ behindert, sagte er in der Ratssitzung.