Ratinger ärgern sich über fahrende Schrotthändler

Anwohner fühlen sich durch die Musik aus den Lkw gestört. Die Abfallberatung beklagt Sperrmüllklau.

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Ratingen. Für die einen sind sie nur lästig, weil sie mit ihrem Gedudel auf die Nerven gehen. Anderen sind sie willkommen, weil sie ohne Umstände und Wartezeit Schrott aus Keller oder Garage wegschaffen: Die Rede ist von den Schrotthändlern, die regelmäßig mit ihren Lastern durch die Viertel fahren — und oft einladen, was sie gar nicht einladen dürfen.

Beim Ordnungsamt würden immer wieder Bürger anrufen und sich über das Gedudel beschweren, sagt Amtsleiterin Barbara Arndt. Weit mehr Probleme machen die fahrenden Schrotthändler aber dem Abfallamt. Seit es recht leicht geworden ist, bei der Kreisverwaltung eine Genehmigung zu bekommen, tummeln sich auch reichlich schwarze Schafe auf den Straßen. Die sind gezielt an Sperrmülltagen unterwegs und picken in den Abfuhrbezirken gezielt Schrott und Elektrogeräte aus dem zur Abfuhr bereitgestellten Sperrmüll heraus.

„Rein rechtlich ist das Diebstahl“, sagt Abfallberaterin Petra Bachhuber. Denn sobald die Teile am Straßenrand stehen, gelten sie als Abfall — und der gehört der Stadt. Und Elektroschrott dürfe generell nur von der Kommune eingesammelt werden. Die gut organisierten Schrottsammler seien für die Stadt inzwischen ein Problem. Bachhuber: „Die Sperrmüllmengen gehen zurück, obwohl die Leute nicht weniger zur Abholung anmelden.“ Vor allem der Metallsammelwagen kehre fast leer von seinen Touren zurück — kein Wunder bei Schrottpreisen von 250 Euro je Tonne.

Die CDU-Fraktion möchte jetzt die Verwaltung stärker in die Pflicht nehmen. Die solle vor allem strenger kontrollieren, schreibt Vorsitzender Ewald Vielhaus. Er weist auch auf die Umweltgefährdung durch giftige Kühlmittel oder Öle hin, die aus unfachmännisch zerlegten Altgeräten in die Umwelt austreten.