Ratinger Händler zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft: „Es läuft sagenhaft gut“
Die Ratinger Händler sind mit dem Weihnachtsgeschäft sehr zufrieden. Gefragt sind vor allem hochwertige Artikel.
Ratingen. Krise? Welche Krise? In Düsseldorf musste am vierten Adventssamstag die City teilweise gesperrt werden wegen des riesigen Käuferansturms.
Auch die Ratinger Innenstadt platzte an den vergangenen Samstagen aus allen Nähten: Schlangen an den Kassen, übervolle Geschäfte, gestresste Verkäuferinnen und klingelnde Kassen.
Viele Einzelhändler jubeln über satte Umsätze und unerwartet hohe Steigerungen. Was war bei der Käuferschar besonders begehrt, saß überall der Euro locker? Die WZ schaute sich in einigen Geschäften um.
Dirk Wittmer, Mitinhaber des Elektronikmarktes Johann und Wittmer, hat auch einen Kaffee-vollautomaten für 4000 Euro verkauft.
„Es läuft bisher sagenhaft gut, das ist wirklich außergewöhnlich. Karin Frohns von „Spiel & Buch“ im Arcadenhof ist geschafft, aber zufrieden. Der vierte Adventssamstag hat die Samstage davor noch einmal übertroffen. Aber der allerstärkste Tag war der Dienstag dieser Woche. „Das wird sich bis Heiligabend wahrscheinlich noch einmal steigern.“
Traditionell ist das Weihnachtsgeschäft für die Branche die umsatzstärkste Zeit, doch mit solch einem Boom hatte Frohns nicht gerechnet. „Achtfacher Umsatz“, schätzt sie im Vergleich zu sonstigen Zeiten. Generell sei das Jahr 2011 deutlich besser gelaufen als die Vorjahre — mit einer zweistelligen Zuwachsrate.
Was wurde besonders nachgefragt? Hochwertige Spiele, Kugelbahnen, gutes Holzspielzeug, aber auch das „Bürgermeisterspiel“ und das aktuelle „Spiel des Jahres“: „Qwirkle“. Renner sind außerdem Schachspiele und Mah-Jongg. Frohns: „Dafür kommen unsere Kunden sogar aus Düsseldorf oder Wuppertal.“
Alexandra Trefz von der gleichnamigen Spielzeughandlung ergänzt: „Bei den Jungen stehen Experimentierkästen hoch im Kurs, die Mädchen lieben Prinzessin Lilifee. Topseller war dieses Jahr „Top Model“ von Depesche, ein spezielles Malbuch, in dem die Mädchen ihr eigenes Traum-Model kreieren können.“
Ein Dauerbrenner beim Spielzeug ist übrigens Playmobil: Seit Jahrzehnten ist es aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken.
Beim Elektronic-Markt Johann und Wittmer war der dritte Adventssamstag bisher der Boomtag. „Die stärksten Wochen sind eigentlich immer die direkt vor und nach den Weihnachtstagen. Viele bekommen zum Fest Geld und Gutscheine“, weiß Mitinhaber Dirk Wittmer aus Erfahrung.
Aber auch in der ersten Januarwoche geht es richtig rund. Besonders gefragt sind in diesem Jahr internetfähige Flachbildfernseher („3 D war letztes Jahr“), Tablet-PCs, Smartphones und energiesparende Haushaltsgeräte. Aber auch hochwertige Kaffeevollautomaten gehen prima — besser als die preiswerten Exemplare.
Sogar das Topmodell für rund 4000 Euro hat seine Liebhaber gefunden. „Das ist schon abgedreht“, sagt Wittmer und versucht eine Erklärung: „Die Leute wollen sich damit selbst belohnen.“ Das zeige sich auch an der verstärkten Nachfrage nach Wellnessgeräten. Ein Kunde habe eine Massagematte ausprobiert und sei dabei mitten im Geschäft eingeschlafen.
Ein weiterer Klassiker unter dem Weihnachtsbaum: Düfte und Kosmetik, vor allem für die Damen. Was dieses Jahr angesagt ist, weiß Sabine Düver, Filialleiterin von Douglas: „Für die Damen wird vor allem „Candy“ von Prada und „Body“ von Burberry verlangt. Für die Herren „Potion“ von Dsquared .“ Düfte sind auch nach wie vor der Hauptverkaufsartikel: „Die Nachfrage wächst von Jahr zu Jahr.“
Unverändert gut gelaufen ist das Weihnachtsgeschäft mit Büchern — wobei die Titel-Nachfrage doch auch Überraschendes bot: Steve Jobs Biografie, die Geschichte der Stadt Jerusalem, die Geschichte der Welt in 100 Objekten seien die Renner gewesen, hat Gertrud Claus von der Altstadtbuchhandlung festgestellt.