Ratinger Hilfe in schwierigen Lagen Projekt stärkt junge Menschen

Ratingen · Ein besonderes Projekt unterstützt junge Menschen im Alter von 14 bis 26 Jahren in schwierigen Lebenssituationen. Es soll ihnen Orientierung bieten. Nun gab es einen Förderbescheid für den Zeitraum bis 2027. Das bringt Verlässlichkeit.   

 Bei der Übergabe des Förderbescheids durch den Parlamentarischen Staatssekretär Sven Lehmann (vorne rechts) an Jugend- und Sozialdezernent Harald Filip im Ratssaal nahmen auch teil (von links): Dirk Wermelskirchen (Abteilungsleiter Jugendamt), Dagmar Argow (Geschäftsleitung Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann), Larissa Reitzer (Diakonie), Cemal, Anika Stillger-Berchner und Anna Küppers (beide Diakonie), Ministerialrätin Sabine Schulte-Beckhausen, Jugendamtsleiterin Sabine Klocke und Gerhard Benz (Jugendamt, Kommunale Koordinierungsstelle).

Bei der Übergabe des Förderbescheids durch den Parlamentarischen Staatssekretär Sven Lehmann (vorne rechts) an Jugend- und Sozialdezernent Harald Filip im Ratssaal nahmen auch teil (von links): Dirk Wermelskirchen (Abteilungsleiter Jugendamt), Dagmar Argow (Geschäftsleitung Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann), Larissa Reitzer (Diakonie), Cemal, Anika Stillger-Berchner und Anna Küppers (beide Diakonie), Ministerialrätin Sabine Schulte-Beckhausen, Jugendamtsleiterin Sabine Klocke und Gerhard Benz (Jugendamt, Kommunale Koordinierungsstelle).

Foto: RP/Stadt Ratingen

(kle) Das Netz der Hilfe ist engmaschig. Und es gibt viele Möglichkeiten, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu begleiten. Der Weg ins Erwachsenenleben kann für junge Menschen nämlich durchaus holprig sein: Stress im Elternhaus, Schule oder Lehre abgebrochen, kein gesichertes Einkommen, von Wohnungslosigkeit bedroht – viele Probleme, die Jugendliche und junge Erwachsene überfordern können. Einen Ausweg bietet das Programm „Jugend stärken: Brücken in die Eigenständigkeit“, das junge Menschen im Alter von 14 bis 26 Jahren in schwierigen Lebenssituationen unterstützt und ihnen Orientierung bietet. Auch in Ratingen gibt es dieses Angebot, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und von der Europäischen Union über den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert wird. Die gute Nachricht: Den Förderbescheid für den Projektzeitraum bis Ende 2027 übergab der Parlamentarische Staatssekretär des BMFSFJ, Sven Lehmann, jetzt persönlich an Jugend- und Sozialdezernent Harald Filip.

Hintergrund

Seit dem Jahr 2015 beteiligt sich die Stadt erfolgreich an dieser Bundesinitiative. Das neue Programm ist bereits am 1. August 2022 gestartet. Für den gesamten Projektzeitraum von Mitte 2022 bis Ende 2027 wurden insgesamt rund 390 000 Euro aus Fonds-Mitteln beantragt. Das Projekt unterstützt Kommunen dabei, Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zu initiieren, die an der Schwelle zur Selbstständigkeit stehen und besondere Unterstützung benötigen. Dezernent Harald Filip sagt: „Wir möchten erreichen, dass durch das Projekt auch junge Menschen mit schlechteren Startchancen eine stabile Persönlichkeit entwickeln und ein eigenständiges Leben führen können.“

Bausteine

Neben der Jugendberufsagentur ist dieses Programm ein weiterer Baustein im Hilfesystem der Jugendberufshilfe der Stadt Ratingen. Die Jugendberufshilfe koordiniert das Projekt und setzt es in Kooperation mit der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann um. Die bereits bestehenden Projektbausteine (Clearingstelle/Eingangsberatung und Sofortangebot) werden ergänzt durch das Angebot eines Übergangs- und Probewohnens sowie durch eine stärkere Vernetzung mit den lokalen Angeboten der Wohnungslosenhilfe und der Streetwork-Arbeit.

Ziele

Das Programm verfolgt die Ziele, Strukturen und Angebote auf kommunaler Ebene zu schaffen, die junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und beim Übergang in die Selbstständigkeit unterstützen. Es sollen neue Ansätze bei der Hilfe junger Menschen in schwierigen Lebenssituationen entwickelt und innovative, niederschwellig betreute Unterbringungs- und Wohnformen erprobt werden. Lehmann wiederum betont: „Wir wollen jungen Menschen in schwierigen Lebenslagen wieder ein Zuhause geben, in dem sie sich frei entwickeln und ihren Schritt in die Selbstständigkeit gehen können. Ziel ist es, dass jeder junge Mensch die Chance erhält, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“ Wichtig zu wissen: Das bisherige Beratungsangebot der Diakonie für junge Menschen im Übergang von Schule und Beruf bleibt auch weiterhin erhalten und wird mit einer Teilzeitstelle bei der Diakonie durch die Stadt finanziert. Die Jugendberufsagentur bietet jeden Dienstag von 13.30 bis 16.30 Uhr eine offene Sprechstunde an.