Ratinger Rathaus wird für Abriss verpackt
Wegen PCB und Asbest muss die Baufirma das Gebäude luftdicht versiegeln.
Ratingen. „Da tut sich ja immer noch nichts“, brummelt Wolfgang Dohn. Der Rentner kommt regelmäßig am Bauzaun vorbei, der seit Jahresbeginn das Rathaus an der Minoritenstraße umgibt. Was er nicht sehen kann: Seit Wochen wird das alte Verwaltungsgebäude entkernt und damit für den eigentlichen Abbruch vorbereitet.
„Im Ostflügel sind wir schon fertig, jetzt fangen wir im Hauptgebäude an“, sagt Dieter Paul, Bauleiter der Abbruchfirma Prangenberg & Zaum. Im Bereich des ehemaligen Kulturamtes wurde alles entfernt, was nicht niet- und nagelfest und nicht schadstoffhaltig ist: Teppichböden, Türen, Decken, Leitungen, Kabel- und Lüfterkanäle. Jetzt wird der Ostflügel luftdicht versiegelt und unter Unterdruck gesetzt, damit beim Ausbau der Dämmung keine Mineralfasern ins Freie gelangen.
Gleiches geschieht später im Hauptgebäude. Paul: „Das geht nur abschnittsweise mit Gerüsten und Folien — ein Riesenaufwand.“
Die PCB-haltigen Mauerfugen — die eigentliche Ursache für den Abriss — werden mit Spezialmessern herausgeschnitten. Erhöhte Sicherheitsauflagen werden nötig, wenn die asbesthaltigen Anstriche und Verspachtelungen abgeschliffen werden. „Dann muss der Unterdruck im Gebäude noch erhöht werden“, sagt Dieter Paul.
Mitte März geht der eigentliche Abbruch los: Im Bereich der Pflanzbeete wird die Decke der Tiefgarage eingedrückt, um dem Bagger einen festen Stand zu verschaffen. Die Lastwagen zum Abtransport sollen rückwärts in die Minoritenstraße einfahren.
Die übrige Tiefgarage wird mit Stützen gesichert, damit die dort stehenden tonnenschweren Schuttcontainer nicht durchbrechen.
Im Juni rückt dann der 170 Tonnen schwere Longfrontbagger dem Hauptgebäude zu Leibe, laut Paul „einer der größten in Deutschland“. Für die Lastwagen wird neben dem Ratssaal eine eigene Zufahrt geschaffen.