Riesenstimmung auf der Blau-Rot-Damensitzung
650 Närrinnen feierten bei der Blau-Rot-Damensitzung.
Ratingen. „Da geht nichts mehr, da haben wir keine Chance“ strahlte Bernie Schäper, Chef der Stadtgarde Blau-Rot vom Oberdorf, im Foyer der Dumeklemmerhalle. Derweil war drinnen im Saal schon weit vor offiziellem Beginn der Bär, pardon: die Bärin los.
Zwar gab es durchaus auch einige Beschützer wie Emil Höhn (diesmal in Blau-Rot-Dienstkleidung) oder auch Mühlgraf Karl-Gerd I. (Neumann), doch von wegen Hahn im Korb: Mitunter wurden die „Eindringlinge“ in das Feierareal ganz schön argwöhnisch von den Damen beäugt.
Nur die flinken Kellner von Wirt Heinz Hülshoff waren die einzigen wirklich gern gesehenen Vertreter des starken Geschlechts: Sorgten sie doch dafür, dass die sangesfreudigen Kehlen stets geölt werden konnten.
Gleich nach dem mit viel Applaus bedachten Einzug von Sitzungspräsidentin Barbara Oxenfort und ihren Spießgesellinnen aus dem närrischen Dschungelcamp gestand diese bei ihrer dritten Präsidentschaft den Gästen: „Ich habe bereits die Ratinger Stadtbürgerschaft beantragt!“
Mit ihren Hot Pants zeigte die Düsseldorferin, dass man selbst im heißen Dschungel (knapp) bekleidet viel erotischer als so mancher TV-Nackedei herüberkommt. Das blieb auch Prinz Joachim I. nicht verborgen, wobei er gleich an alle Damen gerichtet zugeben musste: „Bei soviel Schönheit bin ich schüchtern“.
Und beim anschließenden Foto-Tanz sah man die Katzen „Mit und ohne Herz“ mit zum Teil schwergewichtigen Marienkäfern durch die Gänge toben. Als Comedian Änne aus Dröpplingsen über die ach so starke Männerwelt herzog, blühte auch so mache Dame mit Heiligenschein auf — der Saal tobte.
Mit Schalk im Nacken und Augenzwinkern strahlte Christa Bargoorn in ihrem Clownskostüm: „Wir können auch ohne Männer abfeiern“. Dem schloss sich Senftube Wally Klujtmans an: „Und ‘n Fass Bier haben wir auch auf ‘m Tisch“! War ja auch alles gar nicht so gemeint, denn als abends nach vollendeter Sitzung die Türen zum Foyer wieder aufgingen, sah man doch mehr als nur eine Närrin wieder in die Arme ihres geliebtes Mannes sinken — ob vor Sehnsucht oder ganz normaler Schwäche nach dem Feiern blieb dabei allerdings geheim.